Mettmann Projektwoche: Schöne neue Welt am Heinrich-Heine-Gymnasium

Mettmann · Die Jungen und Mädchen sind auf die Flüchtlinge, Bürger und Politiker zugegangen, haben Interviews geführt und Fragebögen erstellt.

 Bei Referendar Mario Barth konnten die Achtklässlerinnen erfahren, warum manche Dinge im Wasser schwimmen und andere nicht.

Bei Referendar Mario Barth konnten die Achtklässlerinnen erfahren, warum manche Dinge im Wasser schwimmen und andere nicht.

Foto: D. Janicki

Die Projektwoche findet am Heinrich Heine Gymnasium (HHG) jedes Jahr kurz vor den Herbstferien statt. Die Idee dahinter ist, dass sich die Schüler eine Woche lang intensiv mit einem selbstgewählten - also interessanten - Thema befassen sollen und dabei sowohl einander über Klassenstufen-Grenzen hinweg, als auch die Lehrer mal von einer anderen Seite kennenlernen können.

Die diesjährige Projektwoche stand unter dem Motto "Schöne neue Welt", was genug Raum für vielfältige Interpretationen ließ. Aus insgesamt 15 Projekten konnten die Schüler wählen und sich für ihr Lieblingsthema eintragen (begrenzte Teilnehmerzahl). Ausnahme: für die 6. Klassen standen zwei Tage Sozialkompetenz-Training pflichtweise auf dem Programm.

Ansonsten konnten sich die Heranwachsenden kreativ austoben. Ganz aktuell: das Projekt "Flüchtlinge in der Nachbarschaft". Statt in Zeitungen zu recherchieren, sind die Teilnehmer auf die realen Menschen, Flüchtlinge, Bürger und Politiker zugegangen, haben Interviews geführt und Fragebögen erstellt. Die zusammengefassten Ergebnisse wurden am Freitag von 10 bis 12 Uhr während der Projektpräsentation vorgestellt. "Wir hatten eine Podiumsdiskussion mit sechs Flüchtlingen", sagt Simon Meincke, "von denen haben vier bereits deutsch gesprochen". Sie hätten ihre Geschichte erzählt, und das sei "echt heftig und bewegend" gewesen. Aus der Lokalpolitik waren Ute Stöcker (CDU), Florian Peters (SPD) und Ria Garcia (Piraten) der Einladung der Schüler gefolgt. Diese seien überrascht gewesen, dass die Ratsvertreter nicht parteipolitisch, sondern wie mit einer Stimme gesprochen hätten. "Die Schüler sind da ganz unbefangen und offensiv rangegangen", lobt Schulleiter Hanno Grannemann. Für die eher künstlerisch interessierten gab es Projekte wie "Produktive Lyrik" oder den "Chor der neuen Welt". Dirk Heinenberg, eigentlich Lehrer für Englisch, Geschichte und Mathematik, macht seit vielen Jahren mit Schülern Musik - hobbymäßig, aber auch in der AG. Zur Präsentation des Bandprojekts am Freitag spielten und sangen sie im Foyer das neueste aus den Charts, von Jesse J. über Rihanna bis Ed Sheeran - unter großem Publikumsinteresse.

Die Gruppe "Radioprojekt" hatte mithilfe der Lehrerinnen Claudia Rüsewald und Kristin Stein sowie Medienberater Christian Markgraf eine Medienproduktion simuliert. Vorübungen, Themenauswahl, Recherche, Musikauswahl, Moderation und Schnitt, "da wurde alles von A bis Z durchgespielt", sagte Grannemann. Insofern ist "simuliert" nicht das richtige Wort, denn herausgekommen ist eine 60-minütige Radiosendung, die auch tatsächlich im Radio ausgestrahlt werden soll: am 17. Oktober um 19 Uhr bei Radio Neandertal.

(RP)
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