Mettmann Politik sieht geplantes Freizeitgelände kritisch

Mettmann · Das Gelände am Steinbruch in Süd soll ein Sport-, Spiel- und Freizeitbereich für alle Generationen werden. Die Kosten seien zu hoch.

 Das Spielplatzgelände am Steinbruch soll völlig neu gestaltet werden. Alle Altersschichten sollen künftig dort treffen.

Das Spielplatzgelände am Steinbruch soll völlig neu gestaltet werden. Alle Altersschichten sollen künftig dort treffen.

Foto: Dietrich Janicki

Die Fraktionen im Jugendhilfeausschuss hatten große Bauchschmerzen, das Konzept für das neue Mehrgenerationen-Spiel- und Freizeitgelände in Mettmann-Süd am Steinbruch durchzuwinken. Der Grund sind die Kosten. Rund 120.000 Euro sollen in den ersten drei Jahren für die Neugestaltung des Geländes ausgegeben werden. Insgesamt soll der Mehrgenerationenplatz mit den drei Bereichen Spiel, Sport und Freizeit rund 290.000 Euro kosten.

"Angesichts der prekären Haushaltslage können wird derzeit nicht so viel Geld für einen großen Mehregerationenplatz ausgeben", sagte Silvia Böhm (SPD). Und Heidi Hein-Kircher (CDU) pflichtete ihr bei: "Darüber müssen wir noch mal beraten." Nils Lessing (Grüne) fand die Planung sehr beeindruckend, gleichwohl wollte er wissen, wie die Gesamtanlage in den nächsten Jahren finanziert wird. "Was passiert, wenn wir die 120.000 Euro für den ersten Teil ausgegeben haben und dann kein Geld mehr zur Verfügung steht?".

Die Planerin Marketa Kolarova, Landschaftsarchitektin beim Büro "Stadt + Natur Wuppertal", sieht noch viel "Einsparpotenzial" bei den Kosten. "Wir haben in Wülfrath den Mehrgerationenplatz In den Banden gebaut. Dort sind zahlreiche Spielgeräte für Erwachsene von Sponsoren finanziert worden", sagte sie. Ferdinand Ortmann, Leiter des Grünflächenamtes, hält nichts davon, - wie vom Ausschuss gefordert - für die 120.000 Euro eine Rahmenplanung für die drei Bereiche Spiel, Sport und Freizeit erstellen, einzelne Elemente zu bauen und dann zu warten, wie es weiter geht. "Das wird Stückwerk und bringt nichts", sagte er am Rande der Sitzung. "Wir hatten ursprünglich vor, das Gelände von der Spielplatzseite heraus zu entwickeln", sagte Kolarova. Bereits 2014 war der Beschluss gefasst worden, die Grünanlage zu überarbeiten. Im folgenden Jahr wurde eine umfangreiche Befragung der Anwohner, vor allem der Kinder, vorgenommen, was am Park und Spielplatz gut und was schlecht sei, und was man sich für die Zukunft wünsche. Die Kinder waren zufrieden mit den angebotenen Spielgeräten, nicht aber mit dem Pflegezustand. "Spielen mit Wasser" stand ganz oben auf ihrer Wunschliste. Wie soll's konkret werden? Im südlichen Bereich soll der Spielplatz erhalten bleiben, unterteilt in Flächen für kleinere und größere Kinder. Hinzu kommen ein Balancier-Parcours sowie Hügel und Mulden, in denen sich das Wasser sammeln kann. Es gibt einen großen Sandspielbereich, drei kleine Häuschen, Dreh- und Wipptiere. Geplant ist ferner ein Konzept, dass den einzelnen Nutzergruppen eigene Räume zuteilt, zugleich aber durchlässig für Begegnungen ist. Der Bolzplatz im Westen wird etwas kleiner, erhält einen zweiten Fangzaun und soll zu einer Erlebniswiese für Jugendliche werden. Gleich daneben werden Fitnessgeräte für Erwachsene installiert (Sponsoren gesucht) sowie eine zweite Tischtennisplatte. Südlich des Fußweges soll eine Picknick-Wiese mit Pfosten für Slacklining (Balancieren) entstehen. Die Blumenwiese soll zur "Hochzeitswiese" umgewidmet werden. Dort sollen Brautpaare einen Obstbaum pflanzen können.

(RP)
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