Mettmann Pianist Stefan Lux brilliert mit Mozart

Mettmann · Das VHS-Orchester führte in der Kirche Freiheitstraße Werke von Dvorák und Mozart auf.

 Dirigent und Orchesterleiter Karl-Heinz Kensche überzeugte mit Orchester und dem Solisten Stefan Lux in der Kirche Freiheitstraße.

Dirigent und Orchesterleiter Karl-Heinz Kensche überzeugte mit Orchester und dem Solisten Stefan Lux in der Kirche Freiheitstraße.

Foto: Dietrich Janicki

Karl-Heinz Kensche und sein Sinfonieorchester der VHS Mettmann-Wülfrath: Das ist ein Ensemble begeisterter Laienmusiker, das im Kulturleben der Stadt seit Jahrzehnten seinen Platz hat, und dieses Team leitet der passionierte Musiker seit knapp 30 Jahren. Gerade die Arbeit mit Nicht-Professionellen kann beglückend sein, denn hier schlägt das Herz mit und die Gemeinschaft bietet jedem eine musikalische Heimat.

Zwei große Werke der Musikliteratur hatte Kensche für das Konzert aufs Programm gesetzt und sich und seinen Schützlingen allerhand abverlangt. Das Klavierkonzert c-Moll KV 491 von W.A. Mozart barg eine Fülle von Überraschungen, die das Orchester mit dem hervorragenden Stefan Lux, langjähriger und vielseitiger Musiker in der Kreisstadt, in scheinbar spielerischem Wettstreit austrug. Kraftvolle tutti- Stellen im Orchester wechselten mit ungemein komplizierten Koloraturen, die der Pianist ohrenbetörend darbot. Dass dieser gewiefte Virtuose dem Publikum weismachen wollte, dass der Choral "Wachet auf, ruft uns die Stimme" von Mozart stamme - natürlich nicht, aber derartige Kadenzen sehen große Komponisten eben vor, um den Solisten Gelegenheit zu bieten, ihre Kreativität und technische Brillanz auszuleben zu können. Selbst der Dirigent ahnte nichts von diesen vergnüglichen Extravaganzen, die Stefan Lux' Virtuosität, aber auch die Präsenz von Dirigent und Orchester unter Beweis stellte.

Seine Leidenschaft für die Spätromantik kann Kensche nicht verbergen und besonders Dvorák muss es ihm angetan haben, denn nach der 8. und 9. Sinfonie des Böhmen stand nun die nicht so bekannte 6. auf der Tagesordnung. Hier ließ der Komponist seiner Heimatverbundenheit vollen Lauf. Die böhmischen Weisen lugten immer wieder hervor, heimatliche Tänze eroberten die von großartiger Intensität voll tönenden Tutti des Orchesters.

Der 3. Satz - ein sogenannter Furiant - ließ denn auch das Kirchenschiff erbeben. Harmonien und Rhythmen, dahin perlende Leichtigkeit und pathetische Erhabenheit wechselten einander ab, strapazierende Dissonanzen führten in geordnete Harmonien, - eine großartige musikalische Exkursion in den böhmischen Teil der K.u.K Monarchie.

Die Musiker hatten Freude an der Musik, Freude am Spiel, das war einem jeden anzumerken und das stets schnörkellose Dirigat Kensches wies ihnen den Weg durch manch kompositorische Klippe. Grandioser Beifall wurde mit einer Zugabe aus dem 1. Satz der Sinfonie belohnt.

(eise)
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