Kreis Mettmann Pferdesportler schaffen Arbeitsplätze

Kreis Mettmann · Im Wirtschaftsfaktor Pferd liegt im Kreis Mettmann ein ordentliches Wachstumspotenzial. Ein Überblick.

Die Herzen vieler kleiner Mädchen schlagen beim bloßen Gedanken an Pferde schneller. Ein ähnlicher Effekt tritt mitunter bei Geschäftsleuten ein, die mit den Vierbeinern Geld verdienen wollen. Das Potenzial für eine wachsende Pferdewirtschaft ist da, wissen Experten. "HorseFuturePanel" ist zum Beispiel eine solche Institution, die die Pferdebranche marktanalytisch erforscht. Das Spektrum reicht von der Zucht über den Leistungs- und Freizeitsport bis in den Gesundheitsbereich.

Pferde eignen sich nämlich auch als Therapietiere. Ein Angebot, das zum Portfolio der Reitschule Flandersbach, Wülfrath, gehört. Allerdings nicht aus kommerziellen Aspekten, das sei hier ausdrücklich gesagt, sondern sozialem Beitrag zum Miteinander.

Um Reiten als Therapie zu begreifen, muss man ein grundsätzliches Geheimnis beim Reiten kennen: Es liegt darin, das Gleichgewicht zu halten und sich den Bewegungen des Pferdes anzupassen. Wer hüft- oder rückensteif ist, bei dem werden mit gezielten Übungen versucht, Verspannungen zu lösen, die Muskulatur zu lockern und das Körpergefühl zu verbessern. Das wiederum ist wichtig für Menschen mit Spastiken, denn die Schwingungen werden über die Wirbelsäule bis ins Gehirn weitergegeben.

Als Reitschule für Jedermann werden in Flandersbach die Kleinsten beim so genannten Schlumpfreiten spielerisch an die Vierbeiner geführt. Ebenso lernen Golden Ager, fest im Sattel zu sitzen. Sämtliche Sparten des Sports werden also abgedeckt.

Auf immerhin fünf Milliarden Euro beläuft sich der Umsatz, der laut der Deutschen Reiterlichen Vereinigung jährlich in der Pferdewirtschaft erzielt wird. 300 000 Menschen in Deutschland verdienen ihren Lebensunterhalt mit diesen Tieren. Drei bis vier Pferde schaffen einen Arbeitsplatz, heißt es beim Bundesverband für Pferdesport und Pferdezucht. Pferdesportler schaffen Arbeitsplätze, etwa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland betreiben regelmäßig Pferdesport. Ein Hobby mit wirtschaftlicher Bedeutung, denn Pferde brauchen einen Stall und Futter. Reiter brauchen Ausrüstung. An dem Hobby hängt eine ganze Wirtschaftsbranche.

Denn es ist ein Hobby, das größtes Vergnügen bereitet. Wer ein Mal durch das malerische Grün des Ausreitgeländes von Gut Haus Mahnert, Erkrath, geritten ist, weiß wovon Reiter schwärmen. Ein weiteres Vorzeigegelände entstand mit Gut Vogelbusch. Ramona Salecker-Schäfer strukturierte die insgesamt 60 Hektar großen Flächen der drei vormaligen Bauernhöfe "Groß-", "Mittel-" und "Kleinvogelbusch" zum Reitparadies in Heiligenhaus. Auch die Reitanlage Löckenhoff kann neben Know-how mit einem rund 40 Hektar weiten Anwesen für sich werben.

Auf dem Areal in Mettmann ist vor etwa 30 Jahren aus dem elterlichen Hof nach und nach ein Pferdebetrieb entstanden, da Diethelm Löckenhoff seine Leidenschaft zum Beruf machen wollte.

Seit vielen Generationen in Familienbesitz, bringt der Betrieb alles mit, was des Reiters Herz erfreut. Einstreu, Hallen, Außenplätze, Weiden, Ausbildung, Beritt - die Familie ist sich sicher, "in den vergangenen Jahren sukzessive eine optimal gestaltete und moderne Anlage geschaffen zu haben, die in vollem Umfang den hohen Ansprüchen unserer Kundschaft und gleichzeitig den biologischen Ansprüchen der Pferde gerecht wird". Rund ums Pferd lässt sich allerhand machen. Der wilde Westen fängt gleich hinter Haan an. Die Quarter Horse Ranch auf Gut Hermgesberg bietet als Spezialität Westernreiten an.

(RP)
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