Mettmann Pauckens Bilder erzählen Geschichten

Mettmann · Die Wülfrather Künstlerin stellt 40 Werke in der Kreispolizeibehörde Mettmann aus. Ihre Bilder zeigen intuitiv entstandene Geschichten - mal abstrakt, mal gegenständlich.

 Stephanie Paucken hat sich auf Tempera-Farben spezialisiert. Ihre Bilder zeigt die Wülfrather Künstlerin zurzeit in einer Ausstellung bei der Kreispolizei.

Stephanie Paucken hat sich auf Tempera-Farben spezialisiert. Ihre Bilder zeigt die Wülfrather Künstlerin zurzeit in einer Ausstellung bei der Kreispolizei.

Foto: Dietrich Janicki

Kunst hat im Haus der Kreispolizei seit zehn Jahren Tradition. In der aktuellen Ausstellung zeigt die Wülfrather Künstlerin Stephanie Paucken 40 ihrer Gemälde. Zur Vernissage überbrachte Polizeihauptkommissar und Pressesprecher Ralf Becker Grüße von Landrat Thomas Hendele und erinnerte daran, dass Kunstausstellungen in Polizeidienststellen nicht obligatorisch seien.

In Mettmann habe man gute Erfahrungen damit gemacht. Statt als "Verbrecher" kämen die Leute so ganz ungezwungen mit der Polizei in Kontakt. "Es ist interessant, was sich da so für Gespräche entwickeln", sagt Becker. Kunst als Vehikel, die Polizei in die Mitte der Gesellschaft zu tragen und ihr Image zu verbessern.

Die Künstlerin Stephanie Paucken begrüßte ihre Gäste persönlich, wollte aber keine langweiligen Reden halten. "Kunst soll Spaß machen und das Auge anziehen" betonte sie. Ihre Bilder zeigten intuitiv entstandene Geschichten, meist abstrakt, teilweise aber auch gegenständlich.

Stephanie Paucken hat sich auf Tempera-Farben spezialisiert. Diese Farben, die Pigmente in einer Wasser-Öl-Emulsion binden, wahlweise auch mit Kasein-, Ei-, Wachs- oder Stärke-Zusatz, trocknen langsamer als Ölfarben und zeigen später weniger Risse. Sie erfordern aber auch mehr technische Fähigkeiten und Erfahrung. Dass "Kunst" von "können" kommt, sieht man also an den Werken von Stephanie Paucken.

Das Tempera-Bild "Streit" zeigt eine Explosion aus Rot, Blau und Weiß, in der sich gleichsam der Zorn entlädt, aufsteigt, und später wieder beruhigen wird. Einen starken Kontrast dazu stellt das Bild mit dem Titel "Die Küchenmamsell" dar. Dieses sehr gegenständliche Bild könnte einem alten Kinderbuch entsprungen sein und wurde in Acryltechnik erstellt. Stephanie Paucken nutzt gerne verschiedene Materialien. Nicht nur unterschiedliche Farben, sondern auch Eierschalen, Bienenwaben oder Osterstroh ("entpuppt").

Für "...entsorgt??", ein weinendes afrikanisches Kind, nahm sie Wachs, das sie mit einem Fön erhitzte, um den Effekt der in Tränen zerfließenden Augen zu erzielen. Ja, einige ihrer Bilder seien politisch gemeint, erklärt Paucken. Ihre Gedanken zu "...entsorgt??", über die Verschwendung von Ressourcen, während gleichzeitig Kinder verhungern, hat sie neben dem Bild niedergeschrieben.

Die Ausstellung ist noch bis Montag, 29. Februar, zu sehen. Die Öffnungszeiten entsprechen den normalen Bürozeiten: montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 14.30 Uhr.

(tpp)
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