Mettmann Paar-Verwirrspiele im Kammerspielchen

Mettmann · Ein wenig improvisiert schaut's schon aus, das Kammerspielchen in der Poststraße, aber gerade das bezaubert. Jetzt stand eine Komödie auf dem Spielplan, die in den Bergen irgendwo in den Rocky Mountains spielte.

Ein älteres Ehepaar will einmal ausspannen und mietet ein Häuschen in den Bergen: kein Telefon, kein Fernseher. Aber die Idylle trügt: Peggy, bestens (in ihrer naiven Art) gespielt von Ariane von dem Bussche wünscht Romantik, aber Frank lässt sich erst nach langem Circen auf ein Schäferstündchen ein, das durch das Auftauchen eines jungen Pärchens beendet werden muss. Beide Paare hatten das Haus gemietet - (zum Nationalfeiertag mit Stars and Stripes und Konterfei Trumps geschmückt) bestanden auf ihrem Recht. Nach längerem Palaver einigten sich die Vier, das Haus gemeinsam zu bewohnen.

Tony (Kris Köhler) holt Champagner (den hat er reichlich in seinem Porsche) - und der Abend gerät am nächsten Morgen zu sehr differenzierter Beurteilung und die Unterhaltung dieser so gegensätzlichen Paare endet in Beschimpfungen und Verleumdungen. Claus Wilke, hervorragend als grantiger alter Mann mit verborgener Seele, liebt seine Peggy, will aber partout ihren Träumereien nicht nachgeben, und sie hat eigentlich längst resigniert. Das junge Paar, weltoffen und Reise erfahren dank der Kreditkarte des Vaters will ihre Art des Lebens verteidigen, ohne Ehe, nur Spaß, das Leben genießen. Es kommt zum Streit und einer glimpflich endenden Schlägerei. Peggy rät ihrem Mann, die weiße Fahne hochzuhalten, bringt ihm sein Bier und schüttet es zu Abkühlung über seinen Kopf. Irgendwann ändert sich die Atmosphäre: Frank wird nachdenklich, und auch bei den Jungen kippt die Stimmung. Denn Jill (Mona Köhler) will sehr wohl heiraten und setzt ihrem Tony mächtig zu. Die Beiden spielen ihre Rollen großartig, und dann gerät doch alles zum Guten: Frank und Peggy entdecken ihre Liebe wieder und Jill und Frank werden heiraten. Bei der großen Versöhnung erkennen sie: wir gehören zusammen, wir brauchen einander. Ein unterhaltsames Stück, garniert mit gesellschaftsfähigen Frivolitäten, gefiel und langer Beifall belohnte die prächtigen Schauspieler. Wirklich schade, dass der Betreiber des Kammerspielchens, Ernst-Werner Quambusch, aufgeben will, denn ein engagiert agierendes Zimmertheater würde dem Kulturleben in Mettmann weiterhin gut tun.

Wiederholungen. 10.2., 11. 02., 16. 02. und 18. 02. 2018

(eise)
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