Kreis Mettmann Opfer überleben dank Not-Operationen

Kreis Mettmann · Im vergangenen Jahr ist es in den Städten des Kreises Mettmann zu einigen Kapitalverbrechen gekommen. Die Opfer überlebten Messer-Attacken und Schläge nur mit viel Glück. Alle Täter wurden gefasst und verurteilt, sagt die Statistik.

Bei Mord liegt die Aufklärungsquote der Polizei deutschlandweit bei mehr als 95 Prozent. Fast immer kannten sich Täter und Opfer, standen in einer Beziehung zueinander. Im Kreis Mettmann ist im vergangenen Jahr kein Mensch aufgrund eines Gewaltdelikts gestorben. In vielen Fällen überlebten die Opfer aber nur dank Hilfe von Nachbarn, schneller Rettung und Not-Operationen. Die spektakulärsten Fälle:

Mettmann, 13. April Ein 43-jähriger Mann wird von zwei zunächst unbekannten Verdächtigen in seiner Wohnung mit Pfefferspray angegriffen. Nahezu zeitgleich schlagen die Täter mit einem Teleskopschlagstock auf ihn ein. Der Mann flüchtet auf einen Parkplatz, kommt dabei jedoch zu Fall. Die beiden Männer folgen ihm und schlagen weiter mit dem Teleskopschlagstock auf ihn ein. Einer der Männer soll versucht haben, mit einem Jagdmesser auf das Opfer einzustechen. Der Mann überlebt den Anschlag knapp. Über das Motiv hat die Polizei bisher keine Erkenntnisse.

Wülfrath, 24. Mai Zwischen einem 17-jährigen algerischen Bewohner der Asylunterkunft und drei Bewohnern marokkanischer Herkunft kommt es zu einem Streit. Wütend tritt er die Tür seines eigenen Zimmers ein und holt dort ein Messer. Da der 17-Jährige jedoch nicht mehr in den Raum der drei Marokkaner gelangen kann, geht er einen Flur entlang, auf dem ihm ein 21-jähriger Albaner entgegen kommt. Als beide bereits aneinander vorbei sind, dreht sich der 17-Jährige plötzlich um und sticht dem Albaner in den Rücken. Der Mann wird lebensgefährlich verletzt und vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Der Täter wird festgenommen.

Der Beschuldigte wurde vom Landgericht Wuppertal inzwischen nach Jugendstrafrecht wegen versuchten Mordes zu einer sechsjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.

Heiligenhaus, 9. September Gegen 11 Uhr begibt sich ein ein Jahr zuvor entlassener 35-jähriger Mitarbeiter zu seiner ehemaligen Firma. In einem Kellerraum des Gebäudes kommt es zu einem Streit mit einem 42-jährigen Firmenangehörigen. Der Mann wird mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzte. Das Opfer wird mit dem Hubschrauber in die Düsseldorfer Uniklinik gebracht. Der Tatverdächtige stellte sich zwei Tage später bei der Polizeiwache Mettmann und wurde durch Beamte der Mordkommission festgenommen. Er wird des versuchten Totschlags angeklagt.

Mettmann, 29. Oktober In der Asylunterkunft in Mettmann an der Talstraße kommt es zu einer Schlägerei zwischen zwei mongolischen Staatsangehörigen. Dabei wird ein 31-Jähriger durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzt. Der 39-jährige Täter flüchtet. Beide Kontrahenten standen unter Alkoholeinfluss. Die Tat wurde durch die Staatsanwaltschaft Wuppertal als versuchtes Tötungsdelikt bewertet. Der Täter wohnte nicht in der Asylunterkunft und wurde aufgrund des bestehenden Haftbefehls und der umfangreichen Fahndungsmaßnahmen in Stockholm/Schweden festgenommen und ausgeliefert.

Ratingen, 22. Dezember Bei einem Streit in einer Wohnung wird ein 61-Jähriger durch zwei Messerstiche in Hals und Rücken lebensgefährlich verletzt. Ein Zeuge und Bekannter des Opfers bringt den Schwerverletzten in das St. Marienkrankenhaus und entfernt sich. Aufgrund der Schwere der Verletzungen wird das Opfer in künstliches Koma versetzt. Als Täter konnte ein 35-jähriger Heroinabhängiger ermittelt werden.

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf bewertete die Tat als ein versuchtes Tötungsdelikt. Es erging Haftbefehl wegen versuchten Totschlags.

(RP)
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