Mettmann Neues Insektenhotel ist jetzt fertig

Mettmann · Das Haus St. Elisabeth stellte ein "Insektenhotel" im hauseigenen Garten auf. Das neue Zuhause für fliegende Bewohner soll dem Insektensterben entgegenwirken.

 Junge Mitarbeiter vom Benninghof haben die vorgearbeiteten Komponenten in das Gestell eingefügt.

Junge Mitarbeiter vom Benninghof haben die vorgearbeiteten Komponenten in das Gestell eingefügt.

Foto: ola

Versiegelung der Böden oder Pestizide in der Luft - das sind nur zwei von vielen Gründen, warum die Anzahl von Insekten in Deutschland dramatisch zurückgeht. Spätestens seit der im Oktober von ehrenamtlichen Mitgliedern des Entomologischen Vereins Krefeld veröffentlichten Langzeitstudie über diesen Rückgang wird das Thema viel diskutiert. Die Masse an Insekten sei seit 1989 um durchschnittlich 76 Prozent gesunken, so das Ergebnis der Studie.

Viele wollen dem Insektensterben nun entgegenwirken - so auch das Senioren- und Pflegezentrum "Haus St. Elisabeth" in Mettmann. Mit einem sogenannten "Insektenhotel" in der eigenen Gartenanlage wollen Geschäftsführer Stefan Wigge, seine Mitarbeiter und die 126 Bewohner des Hauses einen natürlichen Lebensraum für Insekten schaffen. "Man muss den Lebensraum von allen schätzen, sowohl von Menschen als auch von Tieren", betonte Stefan Wigge bei der Vorstellung des Insektenhotels.

Um das Projekt realisieren zu können, wurde das Haus St. Elisabeth tatkräftig von Mitarbeitern der Hephata Werkstätten in Mettmann unterstützt. Die Zusammenarbeit wurde im Zuge des Aktionstages der Wirtschaft 2017 ermöglicht.

Wolfgang Robrahn ist mit dieser Kooperation mehr als zufrieden. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft Verein zu Mettmann, die den Aktionstag vor drei Jahren unter dem Motto "Starke Gemeinschaft Mettmann" ins Leben gerufen hat. "Die Wirtschaft findet es toll, dass die Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Vereinen zustande kommt", so Robrahn.

Acht Holzkisten sorgen nun im Garten des Senioren- und Pflegezentrums dafür, dass sich auch die ganz kleinen Bewohner wie zu Hause fühlen können. Berufsbildnerin Claudia Narres leitete das Projekt und hofft auf einen Erfolg. "Wir haben uns extra für das Projekt im Internet schlaugemacht", sagt Narres. Heu, Holzklötze mit kleinen Löchern oder von den Bewohnern gesammelte Tannenzapfen sollen nun Wildbienen und andere für unser Ökosystem unverzichtbare Insekten anlocken.

Kevin Heinzen ist seit Kurzem Mitarbeiter der Hephata Werkstätten und baute mit. Zwei der Kisten strich er in einem knalligen Rot an, damit auch Florfliegen angezogen werden, die lästige Blattläuse vom Garten fernhalten können. Das Bauen der Holzkisten hat Kevin großen Spaß gemacht. "Mir hat vor allem gefallen, dass ich kreativ sein konnte", sagt er. Das neue Zuhause für Insekten kann ab sofort im hauseigenen Garten des Hauses St. Elisabeth besichtigt werden - und zwar nicht nur von dessen Bewohnern. Auch die benachbarte offene Ganztagsbetreuung der katholischen Grundschule und der Kindertagesstätte St. Lambertus haben bereits Besichtigungstermine angefragt.

Stefan Wigge ist jedenfalls mehr als dankbar für das Projekt. "Es ist eine neue und tolle Darstellung, von der Jung und Alt profitieren können", findet der Geschäftsführer des Senioren- und Pflegezentrums an der Düsseldorfer Straße.

(RP)
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