Mettmann/Erkrath Mit Tanzen gesund und geistig fit bleiben

Mettmann/Erkrath · Was der Seniorentanz bewirken kann, wenn sich fitte und jung gebliebene "Alte" darauf einlassen, wissen zwei Seniorentanzgruppen in Mettmann und Unterbach - aber immer noch zu wenige Menschen dieser Altersgruppe. Wir besuchten an einem Tag zwei Angebote im Kreis und konnten feststellen: Das ist Lebensfreude pur, das ist Konzentration und zugleich Spaß - und es ist gelebte Kommunikation.

 Gerhard Pietsch zeigt den Teilnehmern im Johanneshaus die richtigen Tanzschritte.

Gerhard Pietsch zeigt den Teilnehmern im Johanneshaus die richtigen Tanzschritte.

Foto: Achim Blazy

Im Johanneshaus in Mettmann an der Düsseldorfer Straße 154 direkt neben der Thomas Morus Kirche treffen sich mittwochs von 10 bis 12 Uhr regelmäßig etwa 18 Frauen zum Tanz. Tanzlehrer Gerd Pietsch, waschechter Düsseldorfer, ist 1992 in die Eifel gezogen und kommt eigens nach Mettmann und Düsseldorf, um traditionelle Tänze - wie zum Beispiel Square Dance - mit insgesamt etwa 140 Frauen und Männern einzustudieren. Selbst begeisterter Tänzer pflegt Pietsch den Internet-Kontakt zu 170 Tanzlehrern in aller Welt. Seine selbst erstellten 500 Tanzvideos erreichten bisher schon über eine Millionen Klicks bei Youtube. Diese Tanzbegeisterung ist im Johanneshaus spürbar. Die Frauen tanzen und lachen über Fehltritte, wenn "Gerd" seine Tanzfiguren ansagt. "California Turn" oder "Dos a dos" kann jede. 200 Tänze hat Gerd Pietsch in petto. Die Mettmanner Frauen haben also noch genügend Programm.

Am Mittwoch, 4. November, von 15.30 bis 17.30 Uhr, ist ein zusätzlicher Probetanztag für interessierte Senioren im Johanneshaus.

Im evangelischen Gemeindezentrum der Paul Gerhardt Kirche an der Unterbacher Brorsstraße treffen sich regelmäßig etwa 20 Frauen und Männer mit Tanzlehrerin Christel Lobert zum Seniorentanz. Das hat Tradition. Und manchmal schaut Pfarrer Carsten Kern herein und lässt sich zu einem Tänzchen überreden.

Das war in dieser Woche der Fall, denn zu begrüßen galt es Kerim, Pilal, Unmar, Dia, Keran und Foued. Die sechs Flüchtlinge aus Palästina, Syrien, dem Irak und Algerien waren von Christel Lobert zum Tanz geladen worden. Zwischen 20 und 34 Jahre alt waren die Männer. Zusammen mit den Senioren aus Erkrath und Unterbach wurde getrippelt, geklatscht und natürlich auch Schritte gezählt. Eine entspannte Atmosphäre war spürbar.

Lachen mussten die jungen Männer, als sie beim Sitztanz die Knie ihrer benachbarten Tänzer(innen) berühren sollten. Zwei von ihnen vollführten gekonnt einen arabischen Tanz.

Zwischendurch gab's ein einladendes Buffet für alle. Christel Lobert, die Tanzlehrerin aus Hochdahl, war vor einigen Tagen ins Bürgerhaus Hochdahl gegangen, um die Einladung auszusprechen.

Erwartet hatte sie Frauen. Gekommen aber waren diese sechs höflichen jungen Männer, für die diese Einladung offensichtlich eine Freude war. Eine Wiederholung scheint möglich.

(gund)
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