Mettmann Warum die Mühle kein Wasser hat

Mettmann · Hans-Günther Kampen steht die Angelegenheit mittlerweile "bis zum Hals". Vom Land hat er Zuschüsse für die neue Wasserkraftanlage erhalten, die bis heute nicht in Betrieb ist. Der Wasserspiegel ist noch acht Zentimeter zu niedrig.

Die Mühle klappert am rauschenden Bach? Von wegen! Das Mühlrad an der Goldberger Mühle dreht sich noch immer nicht. Dabei hätte das Wasser dort eigentlich schon längst fließen sollen, nachdem der BRW seine Umbauarbeiten vor Monaten abgeschlossen hat.

 "Um die Qualität zu gewährleisten, sind Patienten auf eine andere Station verlegt worden", sagt EVK-Geschäftsführer Bernd Huckels.

"Um die Qualität zu gewährleisten, sind Patienten auf eine andere Station verlegt worden", sagt EVK-Geschäftsführer Bernd Huckels.

Foto: Achim Hüskes

"Ich brauche noch mehr Wasser" klingt Obermüller Hans-Günther Kampen nach wie vor verzweifelt, wenn es um sein Kleinod jenseits des Goldberger Teiches geht. Ihm selbst steht die Angelegenheit nach eigenem Bekunden "bis zum Hals". Vom Land habe er Zuschüsse für den Bau der Wasserkraftanlage bekommen. Da sie immer noch nicht läuft, könne er die erforderlichen Nachweise nicht liefern.

Jahrelang hatte Kampen zuvor darauf gehofft, dass mit dem neuen Stauwerk der Wasserspiegel so angehoben werden würde, dass sich endlich auch das Mühlrad dreht. Und nun scheint klar zu sein: Es reicht nicht. Oder zumindest noch nicht - denn nach Ansicht des Vorsitzenden des Mühlenvereins wäre da durchaus noch Luft nach oben. "Es fehlen nur acht Zentimeter" hofft Hans-Günther Kampen, dass der BRW vielleicht doch noch mit sich reden lässt.

Dort ist man dem Anliegen durchaus zugetan, wie der stellvertretende Geschäftsführer Peter Schu verlauten lässt: "Wir hatten die Auflage, den Wasserspiegel um 10 Zentimeter anzuheben und haben diese Marke sogar um einige Zentimeter überschritten." Zum jetzigen Zeitpunkt sei es jedoch nicht möglich, daran etwas zu verändern. Allerdings seien die Arbeiten an der Elektrotechnik noch nicht abgeschlossen, danach werde die Anfrage um eine nochmalige Erhöhung des Wasserspiegels an die Untere Wasserbehörde weitergeleitet.

"Dort muss man dann noch zustimmen", skizziert Schu die weiteren Schritte. Am Ende eines langen Weges, der sich noch bis zum Jahresende hinziehen dürfte, könnten die Mühlräder dann also doch noch klappern. Nun scheint sich jedoch am Horizont noch ein Problem abzuzeichnen, dass bislang niemand auf der Agenda hatte. "Der Goldberger Teich ist völlig verschlammt. Der ganze Dreck trocknet am Mühlrad fest und wir müssen ihn mit dem Hammer abschlagen", ist Hans-Günter Kampen entsetzt über ein Dilemma, das ihm nun den Schlaf raubt.

Festgestellt hat er das erst, nachdem durch den angehobenen Wasserstand nun zumindest ab und an ein paar Liter Wasser übers Mühlrad fließen. "Normalerweise müsste der Teich entschlammt werden", glaubt Kampen. Damit jedoch dürfte er weder beim BRW noch bei der Stadtverwaltung offene Türen einlaufen. "Da können wir nichts machen", sagt Peter Schu. Und auch bei der Stadtverwaltung winkt man ab. "Wir müssten mit einem mittleren sechsstelligen Betrag rechnen", stellt Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec klar, dass an eine solche Investition bei der Haushaltslage nicht zu denken ist. Jenseits der Kosten gebe es auch mit der Entsorgung des Schlammes ein Problem. "Den will kein Landwirt auf seinen Feldern haben", erinnert sich Geschorec an die letzte Teich-Entschlammung vor 15 Jahren. Damals sei der Schlamm abgetrocknet und auf eine Friedhofserweiterungsfläche aufgebracht worden.

(magu)
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