Mettmann Keine Angst vor einem Bienenstich

Mettmann · Nermin Ischebeck hat das Hobby der Imkerei entdeckt. Sie vermittelt ihr Wissen an Kinder und Erwachsene.

Der Hype um die Imkerei ist ihre Sache nicht. "Für mich ist das ein Hobby. Und sicher mache ich das nicht wegen des Honigs", erklärt Nermin Ischebeck.

Die ausgebildete Gärtnerin hat auf ihrem Grundstück vier Bienenstöcke plus einen Schwarm. Und ihr Wissen rund um ihre fliegenden Schützlinge vermittelt sie in Schnupperkursen anhand dieses quicklebendigen Anschauungsmaterials. Bienen sind ihre Leidenschaft.

Aber in so etwas wie gleichberechtigter Partnerschaft. Den kleinen Fliegern wird das Vermehren selbst überlassen. Wenn eine neue Königin den alten Stamm übernimmt und die alte Königin mit ein paar treuen Kumpanen auszieht, um eine neue Heimat zu finden, lässt Ischebeck das zu. Einer Königin die Flügel zu stutzen, um sie am Wegfliegen zu hindern, kommt für sie nicht in Frage. "Anhand von Bienen lässt sich gut Bildungsarbeit verrichten", sagt die Mutter von zwei Kindern. Wie wollen wir leben und was ist uns wichtig, sind Fragen, die sich anhand dieses hochsensiblen Systems, das durch nichts außer den Menschen bedroht wird, beantworten lassen. Aber jenseits solcher philosophischen Fragen geht es in den Samstagskursen um so etwas wie einen Einstieg "So ein Schnupperkurs ist ganz individuell", abhängig von Wissenstand und Alter geht die Hobby-Imkerin mehr oder weniger in die Tiefe. Sind Kinder ihre Zuhörer, wird anhand eines kurzen Ausflugs mit dem Trecker dargestellt, wie weit eine Biene fliegt. Wer weiter in die Tiefe gehen möchte, wird auch mit Handhabungen wie Honig schleudern vertraut gemacht. "Aber nach den zweieinhalb Stunden kann keiner selbst imkern." Das zu erlernen, sei eher ein lebenslänglicher Prozess. Die beste Methode anfangs ist, zu einem Imkerverein Kontakt aufzunehmen. "Die praktische Anschauung ist wichtig." Sie selbst arbeitete auch in der ersten Zeit bei einem Lehr-Imker, um das Metier kennenzulernen. Grundsätzlich gilt: Wer imkern will, muss bereit sein, sich ernsthaft mit lebenden Tieren zu beschäftigen, Verantwortung zu übernehmen. Bienenhaltung ist Arbeit, besonders in den Spitzenzeiten Frühling und Frühsommer. Und durchaus eine intellektuelle Herausforderung. Denn durch Bienen sind die großen biologischen Zusammenhänge erfahrbar, ein weiter Horizont eröffnet sich.

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