Mettmann Die fröhlichen Putzer von der Kegelbahn

Mettmann · Bevor es pünktlich um 19.30 Uhr losgeht, wird im Johannes alles genau vorbereitet. Die große Glocke, die geläutet wird, wenn alle Neune fallen oder etwas Besonderes anfällt, wird hervorgeholt und das 10-Liter-Fass angestochen "Das sind Rituale, die bei unseren Kegelabenden, die zweimal im Monat stattfinden, regelmäßig anfallen", erläutert Hans Romahn, einer der derzeit fünf Mitglieder des Kegelclubs "Die Putzer". Es ist einer der ältesten Kegelclubs in Mettmann. Werner Schallock gehörte damals zu der Gruppe junger Männer, die vor 53 Jahren mit dem gemeinsamen Kegeln anfing und heute noch immer dabei sind. Wenig später kam Holger Hahn hinzu, der der Präsident des Clubs ist.

 Klaus Ditsche (hinten), und (v.l.) Holger Hahn, Hans Romahn, Ralf Hartmann und Werner Schallock auf ihrer Heimbahn im Johanneshaus.

Klaus Ditsche (hinten), und (v.l.) Holger Hahn, Hans Romahn, Ralf Hartmann und Werner Schallock auf ihrer Heimbahn im Johanneshaus.

Foto: Diertrich Janicki

"Dieses Amt hat er auf Lebenszeit inne", sagt Schatzmeister Klaus Ditsche grinsend. "Ich habe damals in den verschiedenen Mettmanner Kneipen die Jungs angesprochen, ob sie keine Lust hätten, einen Kegelclub zu gründen. Einer unserer Gründungsmitglieder war Karl-Heinz Holthausen, der viele Jahre dabei war", berichtet Werner Schallock. "In unserer besten Zeit hatten wir zwölf Mitglieder. Dazu gehörten unter anderem bekannte Mettmanner wie Klaus Mücke, Karl-Heinz Ossipov, Manni Gramsch oder Günther "Sepp" Fischer. Da ging bei den Kegelabenden richtig die Post ab", so Holger Hahn. "Wir haben im Laufe der Jahre in verschiedenen Gaststätten gekegelt. So beispielsweise "Im Tönnchen", Bergklause, Schwarzbachstube und natürlich im Kolpinghaus", sagt Hans Romahn, der Anfang der siebziger Jahre in den Club eintrat.

An die Zeit im damaligen Kolpinghaus erinnern sich die Kegler besonders gern. "Im Saal neben uns hatten verschiedene Chöre, wie beispielweise die "Bummelsdorfer" oder die "Auerhähne" Probe. Die Lieder, die sie probten, haben wir auch mitgesungen, denn wir waren nicht nur Kegler, sondern hatten auch gute Sänger in unseren Reihen. Da hatten wir eine Menge Spaß", so Werner Schallock. Kegeln und das Singen war bei den "Putzern" immer eine Verbindung, die toll klappte.

Das liegt auch daran, dass Hans Romahn ein begnadeter Akkordeonspieler ist. "Wenn der Hans seine Quetschkommode hervorholt, ist für die Stimmung bestens gesorgt", betont Ralf Hartmann, mit 58 Jahren das jüngste Mitglied. Er gehört dem Kegelclub erst knapp drei Jahre an. Dieses Akkordeon habe sich gerade bei den jährlichen Kegeltouren bewährt, ergänzt Klaus Ditsche. "Wenn der Hans Akkordeon spielt und beim Singen sein breitgefächertes Liederrepertoire zum Besten gibt, sind wir umringt von netten Damen. Da sind wir als singender Kegelclub Hahn im Korb", verrät Werner Schallock schmunzelnd. "Unser Alter spielt da dann keine Rolle", so der rüstige 76-Jährige.

Die Touren haben zu all den bekannten Orten geführt, die von Kegelclubs angesteuert werden. "Wir waren unter anderem in Boppard am Rhein, an den verschiedenen Orten der Mosel, in Berlin und selbstverständlich am Ballermann auf Mallorca", verrät Hans Romahn. Bei einer der Touren wäre es fast zu einem schweren Unfall gekommen. "Da habe ich mich in weinseliger Laune mit Küsschen von unseren vielen Verehrerinnen am Zug verabschiedet, bin dabei ausgerutscht und auf die Gleise gefallen. Ich hatte Glück, dass ich nicht vom Zug überrollt wurde."

Zumeist sei bei den Kegeltouren aber alles glattgegangen. Die fünf Kegelbrüder versichern, dass sie als verschworene Truppe viel Spaß gehabt hätten. Diesen Spaß hätten sie auch an den Kegelabenden, wobei Präses Holger Hahn deutlich macht: "Wenn wir kegeln, sind wir schon ehrgeizig. Da will jeder gewinnen und wir haben schon eine gewisse Qualität."

(klm)
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