Mettmann/Erkrath/Wülfrath Land unter - Feuerwehren im Dauereinsatz

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · Starke Regenfälle sorgen für Überflutungen in den Städten. Keller laufen voll, Straßen waren gesperrt. Die Städte sind nun mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.

 An der Schlüterstraße in Erkrath wurde die Unterführung unterspült. Ein Auto blieb dort stecken. Die Insassen blieben unverletzt.

An der Schlüterstraße in Erkrath wurde die Unterführung unterspült. Ein Auto blieb dort stecken. Die Insassen blieben unverletzt.

Foto: Wolfgang Jöbges

Bis 3 Uhr in der Nacht waren die Feuerwehren damit beschäftigt, Keller leer zu pumpen und Straßen frei zu räumen. Starke Regenfälle hatten ab 19.30 Uhr dafür gesorgt, dass das Wasser nicht mehr abfließen konnte. Flüsse traten über die Ufer, Kanäle konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. In Erkrath gab es 34 Einsätze, in Mettmann waren es mehr als 60 und in Wülfrath war die Feuerwehr mit 42 Alarmierungen beschäftigt.

In Wülfrath kam zu 42 Alarmmeldungen bei der Feuerwehr. In den meisten Fällen wurden Straßen überspült, viele Keller standen unter Wasser. Je nach Dringlichkeit und Gefährlichkeit pumpte die Wehr Keller aus und sperrte zeitweise nicht befahrbare Straßen. Einsatzschwerpunkte waren Rodenhaus und Flandersbach, außerdem der Innenstadtbereich. Menschen wurden zum Glück nirgendwo verletzt. Mehr als 50 Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr waren bis Mitternacht im Einsatz.

 In Wülfrath wurden Unterführungen überflutet.

In Wülfrath wurden Unterführungen überflutet.

Foto: FW Wülfrath

In Alt-Erkrath standen fast alle Straßenkreuzungen unter Wasser. Über die Feuerwehr Ratingen wurden 800 Sandsäcke angeliefert. An der Unterführung Schlüterstraße musste die Feuerwehr zwei Personen aus einem Auto retten, da das Wasser dort auf mehr als 80 cm gestiegen und das Fahrzeug im Wasser bereits aufgeschwommen war. Das junge Pärchen war zwar nass geworden, jedoch nicht verletzt. An dem Auto entstand erheblicher Sachschaden.

Einem zum Stindertalweg alarmiertem Rettungswagen war es aufgrund der überfluteten Straßen nicht möglich, die Einsatzstelle zu erreichen. Da die Zufahrt über den Tunnel an der Gink aufgrund der Wassermassen des Hubbelrather Baches mit dem Rettungswagen nicht zu passieren war, wurden die Rettungsassistenten durch einen Anwohner mit einem Geländewagen gefahren. Der Notarzt wurde mit einem geländegängigen Fahrzeug der Feuerwehr Mettmann zur Einsatzstelle gebracht. Die Patientin kam ins Krankenhaus. Die Gink war Einsatzschwerpunkt für die Feuerwehr. Der Hubbelrather Bach lief in ganzer Breite über die Straße und sorgte dafür, dass die Keller der angrenzenden Häuser mit Wasser geflutet wurden. Die Einsatzkräfte setzten Tauchpumpen ein. An der Pestalozzistraße sowie an der Morper Allee und im Bereich der Humboldtstraße drückte die Düssel das Wasser in mehrere Einfamilienhäuser. Umgestürzte Bäume gab es an der Schlüterstraße und am Brockerberg.

 Die Feuerwehr Erkrath erhielt rund 800 Sandsäcke von der Feuerwehr aus Ratingen.

Die Feuerwehr Erkrath erhielt rund 800 Sandsäcke von der Feuerwehr aus Ratingen.

Foto: Feuerwehr Erkrath

Der Bachlauf im Eulental suchte sich einen "neuen Weg" über die Beethovenstraße und transportierte große Mengen Schlamm. Durch Einsatz mehrerer Einsatzkräfte mit Schaufeln konnte der Bachlauf wieder in seine Bahnen gelenkt werden. Großer Einsatz auch in Unterbach an der Gerresheimer Landstraße. In Höhe der Tankstelle war Waten statt Fahren angesagt. Mettmann "Land unter" meldete die Mettmanner Feuerwehr am Mittwochabend gegen 19.30 Uhr. Mit Sirenenalarm wurde die freiwilligen Kräfte zur Laubacher Straße gerufen. Bis 3 Uhr in der Nacht mussten 61 Einsätze gefahren werden, berichtet Marco Zerweiss, stellvertretender Leiter der Wehr. "Meist waren Keller vollgelaufen. Teilweise stand das Wasser 30 bis 40 Zentimeter hoch." Da die Kanalleitungen das Wasser nicht mehr aufnehmen konnten, bildeten sich Rückstaus. Das Wasser ergoss sich auf Straßen und in Keller. Dramatisch war die Situation an der Ecke Schwarzbachstraße/Hammerstraße. Dort existiert seit über 100 Jahren ein Trichter. Die Wassermassen stauen sich auf diesem Straßenstück. Jetzt kommt noch die neue Seibelquerspange mit großem Gefälle hinzu.

Die Feuerwehr musste im gesamten Stadtgebiet gegen die Wassermassen kämpfen. "Schlimm war es auch in der Gemarkung Bülthausen", sagt Zerweiss. Gestern Morgen ging es weiter: Tiefgaragen und Fahrstuhlschächte mussten ebenfalls noch leergepumpt werden.

 In der Mettmanner Innenstadt wurde die Baustelle unterspült.

In der Mettmanner Innenstadt wurde die Baustelle unterspült.

Foto: Stadt

Die Stadt hat mehrere Überlandwege aus Sicherheitsgründen gesperrt. Erde und Schlamm stellen eine erhöhe Unfallgefahr dar. Die Sperrungen werden im Laufe der nächsten Tage aufgehoben. Für die nächsten Tage sind weiterhin starke Regenfälle angesagt.

(RP)
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