Mettmann Kulturvilla ist ein neues Stück Mettmann

Mettmann · Großer Andrang bei der Eröffnung des Hauses in der Beckershoffstraße 20. Die Gäste sind allesamt begeistert.

 Bodo Herlyn, Constanze Backes, die Inhaber der Kulturvilla, und Sohn Freddie mit Sabine und Martin Brüning (v.l.) , die als "Come around" zur Eröffnung der Kulturvilla tanzten.

Bodo Herlyn, Constanze Backes, die Inhaber der Kulturvilla, und Sohn Freddie mit Sabine und Martin Brüning (v.l.) , die als "Come around" zur Eröffnung der Kulturvilla tanzten.

Foto: Dietrich Janicki

Noch mit den gerade verklungenen Tönen von "Klang.Räume.Oberstadt" im Ohr, ging es am Wochenende weiter mit den Kulturerlebnissen in der Oberstadt. Denn dort öffnete am Samstag die Kulturvilla ihre Türen - begleitet von bestem Spätsommerwetter und so vielen Besuchern, das man sich wohl keine Sorgen darum machen muss, dass das ehrenwerte Haus demnächst womöglich leer bleiben könnte.

Schon bei der Vereinsgründung wenige Tage zuvor hatte sich mit 70 Gründungsmitgliedern etwas angedeutet, dass man lange Zeit nicht für möglich gehalten hätte: Die Mettmanner entdecken ihr Kulturleben auf eine verloren geglaubte Art und Weise neu. Und es war auch diesmal wieder diese besondere Atmosphäre, von der Garten und Kultursaal des ehemaligen GVM-Hauses belebt waren.

Vielleicht muss man von Musik und Poesie durchdrungen sein wie Constanze Backes, um den Mut und die Kraft zu haben, ein solches Kleinod mit Leben zu füllen. So zumindest sieht es Musikschullehrer Karl-Heinz Kensche, der die Sopranistin noch vom gemeinsamen Unterricht kennt. "Sie war damals eine eigenwillige und selbstbewusste Klavierschülerin, die irgendwann zum Gesang gewechselt ist", erinnerte sich Kensche. Später habe man gemeinsam Brahms auf die Bühne gebracht. Und nun - Jahrzehnte später - mag es Karl-Heinz Kensche warm ums Herz geworden sein, als er Constanze Backes und deren Lebensgefährten Bodo Herlyn viel Glück für eine Zukunft wünschte, an der auch die Musikschule mit Konzerten mitwirken möchte. Oder aber - und das gehört auch zur Geschichte der Kulturvilla - man muss sich dem Gegenwind mutig entgegenstellen, wie es Bürgermeister Thomas Dinkelmann getan hat. Damals noch nicht in Amt und Würden, hatte er als Vorsitzender des Mettmanner Bürgerforums das Haus gemeinsam mit den Bürgervereinen vor dem Abriss bewahrt. Eigentlich war das GVM-Haus schon verkauft und dort - wo man am Samstag eine Ahnung davon bekommen durfte, wie sich gelebte Kultur anfühlen kann - wären beinahe die Bagger angerollt.

Die Wogen sind längst geglättet und der GVM-Ehrenvorsitzende Lothar Brennhold sprach wohl für alle Mitglieder der Gesellschaft Verein, als er sagte: "Das Kulturleben in Mettmann wird einen deutlichen Aufschwung erleben. Die GVM fühlt sich geadelt durch die Kulturvilla."

Nach den wohlwollenden Eröffnungsworten reihte sich Ton an Ton - von Noémi Schröder und Les Ricochets über finnische Tangomelodien bis hin zu Songs von Gershwin und Charlie Chaplin klang vieles von dem an, was auch zukünftig in der Kulturvilla zu hören sein wird. "Was für ein Moment, was für ein Gefühl, was für ein Tag. Sie können sich nicht vorstellen, wie sich das anfühlt", hatte Constanze Backes zuvor ihre Gäste begrüßt. Auch am Abend drängten sich die Menschen in die Kulturvilla, um sich musikalisch verwöhnen zu lassen. Nach diesem Tag bleibt nur zu sagen: Doch, wir können es!

(magu)
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