Mettmann Kolben-Kinder schwärmen von alten Zeiten

Mettmann · Männer und Frauen, die früher zusammen gespielt und gerauft haben, treffen sich regelmäßig.

 Die "Kolbenkinder" trafen sich im Mettmanner Hof. "Das war ein netter Abend, bei dem wir über alte Zeiten töttern konnten", freute sich Lotti Berg.

Die "Kolbenkinder" trafen sich im Mettmanner Hof. "Das war ein netter Abend, bei dem wir über alte Zeiten töttern konnten", freute sich Lotti Berg.

Foto: dj

Es war mal wieder ein großes Hallo im Restaurant "Mettmanner Hof", als die sogenannten Kolben-Kinder zum mittlerweile 13. Treffen nach und nach eintrafen. "Vor sieben Jahren hatten wir uns das erste Mal getroffen. Nachdem wir uns zunächst einmal jährlich zusammenfanden, haben wir uns später entschieden, zweimal im Jahr zusammenzukommen", berichtet Ottokar Iven. Er war damals mit Christa Schwabe und Hans-Otto Becker der Initiator dieses Treffens, das mittlerweile zu einer netten Tradition geworden ist.

Doch wer sind eigentlich die Kolbenkinder? "Ein Teil der Düsseldorfer Straße, die Straße "Am Kolben", die August-Burberg-Straße und angrenzende Wege waren das Kernviertel", erläutert Iven. Er selbst habe auf der August-Burberg-Straße gewohnt. Aufgewachsen in den Kriegs- und frühen Nachkriegsjahren lebten die meisten Kinder in den Bauvereins-Häusern rund um das Viertel. "Es gab zur damaligen Zeit in dieser Gegend überhaupt nur zwei Häuser, die nicht dem Bauverein gehörten", erinnert er sich. "Wir konnten als Kinder prima draußen spielen, es gab noch viele Freiflächen, die sich bis zum Pfingstgarten hinzogen", sagt Karin van Deyk, die gern zum Treffen der Kolbenkinder geht, um alte Bekannte wiederzusehen. Rivalitäten seien mit den Kindern von Nachbargebieten entstanden. "Da gab`s auch mal richtig Kloppe", verrät Iven schmunzelnd. Zur Schule gingen die Kinder entweder auf die katholische oder evangelische Volksschule. "Auch zwischen Katholen und Evangelen hatte es Reibereien gegeben", sagt Iven. Ökumene sei damals ein Fremdwort gewesen. Daran konnte sich auch Arnd Julius erinnern, der zum Treffer der Kolben-Kinder aus seiner neuen Heimat Forchheim in Oberfranken angereist war. "Wenn ich es irgendwie zeitlich hinbekomme, bin ich beim Treffen", sagt der ehemalige Hochschullehrer. Sein Bruder Rolf Julius schreibt sogar einen Blog im Internet über die Kolbenkinder.

(klm)
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