Mettmann "Knallfrösche" streuen Gerüchte

Mettmann · Die Theatergruppe nahm die Mettmanner Lokalpolitik aufs Korn.

 Beim Wäschewaschen am Pferdebrunnen verbreiteten die Frauen den neuesten Mettmanner Klatsch.

Beim Wäschewaschen am Pferdebrunnen verbreiteten die Frauen den neuesten Mettmanner Klatsch.

Foto: dietrich janicki

Mit einem gelungenen Streifzug durch Mettmann sorgte die Theatergruppe die "Knallfrösche" in der Stadthalle bei den Mitgliedern der Aulen Mettmanner für viel Heiterkeit. Es war einfach köstlich wie das elfköpfige Ensemble Lustiges und Kritisches zur Kreisstadt anmerkte. Vor allem Ingo Grenzstein in der Paraderolle als Tourist Horst Schlummer (Schlämmer) riss die Mitglieder von den Stühlen. Aber nicht nur er, sondern das gesamte Ensemble bewies gute schauspielerische Fähigkeiten - hier von einer Laien-Schauspielgruppe zu sprechen, verbietet sich eigentlich aufgrund des Könnens.

Genüsslich wurde die Mettmanner Lokalpolitik durch den Kakao gezogen. Wie es sich für Frauen gehört, die sich beim Wäschewaschen vor der schönen Kulisse am Pferdebrunnen neben dem Stadtgeschichtshaus über das Geschehen in der Stadt auslassen, wurde Gerücht und Wahrheit geschickt vermischt. So soll Bürgermeister Bernd Günther doch tatsächlich Schlitzaugen bekommen haben. "Das bleibt ja auch nicht aus, wenn wir schon eine chinesische Treppe und eines der größten chinesischen Restaurants weit und breit haben", sagte eine der Waschfrauen. Intensiv diskutieren sie eines der wichtigsten Themen des letzten Blotschenmarktes. Es ging um die Wildpinkler. "Das ist doch klar, dass die Wildpinkler immer mehr werden. Die Stadt Mettmann hat doch nicht mal Geld für eine öffentliche Toilette", bemerkte eine der Waschweiber treffend. Eine Verwendung für die alte Kampen-Straßenbahn wurde auch gefunden. "Da machen wir einen Skilift draus", lautete einer der Vorschläge. Mit dem neuesten Gerücht wartete eine andere Waschfrau auf. "Unser Mettmann soll ein Kurort werden. Man hat heiße Quellen entdeckt. Bad Mettmann hört sich doch toll an."

Im Hausmeisterkittel und Täschchen am Arm kam Hausmeister Horst Schlummer daher. Er schaute sich in der Neandertalhalle um und amüsierte sich köstlich, dass er sich in der "Schnapshalle" befand. Etwas verwundert war er, dass ihm als wissbegierigen Touristen niemand von den Besuchern in der Stadthalle sagen konnte, warum das zu Mettmann gehörende weltberühmte Neandert(h)al einmal mit und einmal ohne h geschrieben wird. Erst später nannte er den wahren Grund, warum er nach Mettmann gekommen sei. "Ich habe gehört, dass euer Bürgermeister Schluss macht (nicht wie ihr denkt) fügte er schnell hinzu - da hatte ich mir gedacht, dass ich mich für den Chefsessel im Rathaus bewerben sollte."

(kl)
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