Mettmann Kinder singen über das Teilen

Mettmann · Der Kinderchor der Evangelischen Kirchengemeinde tritt in der Kirche Am Hügel auf.

 Roselies Evang hat die Leitung des Chores. Insgesamt elf Lieder intonierten die Kinder.

Roselies Evang hat die Leitung des Chores. Insgesamt elf Lieder intonierten die Kinder.

Foto: Dietrich Janicki

"Wenn man teilt, reicht es für mehr." Vielleicht wäre das ein guter Titel für meine Reportage, überlegt Zora Zeile. Sie ist die Starreporterin in der Evangelischen Kirche. Der Kinderchor hat nämlich sein Musical "Vom Danken und Teilen: Es reicht für alle!" aufgeführt. Bereits Anfang Juni sind die Kinder in der Kirche Freiheitstraße aufgetreten, nun in der evangelischen Kirche Metzkausen.

Das Musical baut auf der biblischen Erzählung der Speisung der Fünftausend auf - und steht im Bezug zur aktuellen Flüchtlingssituation. Im Juni war es szenisch aufgeführt worden, die Kinder traten alle in weißen Gewändern auf. Nun hat Kinderchorleiterin Roselies Evang das Stück so abgeändert, dass es in konzertanter Form aufgeführt wurde. Insgesamt elf Lieder gaben die Kinder zum Besten, unterlegt mit kurzen Reden.

Entweder Reporterin Zora Zeile kam auf die Bühne und erzählte von ihrem neuen Auftrag, nämlich eine Reportage über Flüchtlinge zu schreiben. Oder die Geschichte aus der Bibel wurde erzählt. Und am Ende stellte jeder fest: Es gibt viele Parallelen. Zora Zeiles Gedanken waren denen der Jünger gar nicht fern und Jesus riet seinen Jüngern das, was unsere Reporterin schließlich auch versteht: Wenn man teilt, reicht es für mehr.

"Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen, denn sie waren Schafe ohne gute Hirten." Und was passiert mit Schafen ohne gute Hirten? Sie erwartet der Tod, singen die Kinder im nächsten Lied. In der ersten Strophe ist dabei von den Schafen die Rede, in der zweiten mit einem Mal von Menschen. Eine Parallele, die aber wohl nicht zu weit hergeholt ist. Die Lieder ordnet Roselies Evang in den Sakro-Pop ein. "Das Musical ist nicht nur eine rein musikalische Sache", sagt sie, "sondern auch eine inhaltliche." Denn auf diese Weise setzen sich auch die Kinder mit der Flüchtlingsthematik auseinander. Auch Pfarrer Bertold Stark geht in seiner anschließenden Predigt auf das Musical ein. Er sagt, die Fragestellung habe sich im Laufe der Handlung geändert. Zuerst habe man gefragt: "Sind wir überhaupt zuständig?" Genau das haben die Jünger nämlich Jesus gefragt. Am Ende gehe es aber nur noch darum, wie man selbst zum Mitmenschen werden könne.

Die Gäste im Gottesdienst sind begeistert von der Aufführung. Sie müssen kaum animiert werden, mitzusingen und zu klatschen. "Wir sind eingeladen zum Fest des Lebens", heißt es im letzten Lied und kaum haben die Kinder ihre Arme in die Luft gereckt, tut es die Gemeinde auch und alle winken hin und her.

Ein solches Musical gibt es jedes Jahr im Sommer und zu Weihnachten, erklärt Evang, die außerdem seit 37 Jahren Kantorin ist.

Die Arbeit mit den vielen Kindern mache ihr sehr viel Spaß und kaum ist dieses Projekt beendet, beginnen in der nächsten Woche die Vorbereitungen für das große Weihnachtsmusical.

(lam)
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