Mettmann KHG-Schüler müssen andere Sporthallen nutzen

Mettmann · Die große Sporthalle dient als Flüchtlings-Unterkunft. Sportunterricht fällt aber nicht aus, sagt der Schulleiter.

 Rudolf Kirschner kann das Verhalten der Stadt nicht verstehen.

Rudolf Kirschner kann das Verhalten der Stadt nicht verstehen.

Foto: achu

Da die große Sporthalle des Konrad-Heresbach-Gymnasiums (KHG) an der Laubacher Straße derzeit als Flüchtlingsunterkunft dient, muss der Schulsport an anderen Stellen unterrichtet werden. Wie Marion Buschmann, Abteilungsleiterin des Schulverwaltungsamtes, auf Nachfrage mitteilte, hat sich Me-Sport bereiterklärt, elf Wochenstunden in der vereinseigenen Halle an der Neanderstraße zur Verfügung zu stellen. Die Grundschule Herrenhaus öffnet die große Sporthalle vormittags an zusätzlichen sieben Wochenstunden fürs KHG, die Carl-Fuhlrott-Realschule stellt vier Wochenstunden im Herrenhaus zur Verfügung. "Zudem kann Sportunterricht am KHG derzeit auch auf dem Sportplatz an der Gruitener Straße erteilt werden", sagt Buschmann. Das Ausweichen auf andere Hallen soll nur eine Interimslösung sein.

KHG-Schulleiter Rudolf Kirschner ist irritiert, man könnte auch sagen sauer. Der Grund: Er habe im Vorfeld keine Mitteilung von der Stadt bekommen, dass die große Sporthalle nicht mehr für den Schulsport zur Verfügung stehe, sondern komplett als Flüchtlings-Unterkunft diene. "Wir sind vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Das gehört sich nicht." Und: "Dem KHG sind durch den Wegfall der großen Sporthalle 40 Wochenstunden verloren gegangen", sagte er gestern.

Durch die Umschichtung auf andere Hallen werde aber keine Sportstunde am KHG ausfallen. Hinzu komme, dass das Kollegium sehr kreativ sei und nach Lösungen suche und sie gefunden habe. "So wird beispielsweise der Tanz-und Tischtennisunterricht in der Aula stattfinden."

Dass Flüchtlinge eine Unterkunft brauchen, sei völlig klar. "Ich habe dies mit den Schüler besprochen, die sich sehr kooperativ gezeigt haben und die Willkommenkultur unterstützen." Man werde zusammenstehen und das Beste aus der Situation machen. Am KHG werde nun geschaut, wie man alle Hallenkapazitäten ausnutzen könne. Dies habe zur Folge, dass in der Oberstufe der Unterricht bis 17 Uhr gehe, sagte Kirschner.

(RP)
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