Mettmann Junge Kunst im neuen Kunsthaus zu sehen

Mettmann · Eine große Gemeinschaftsausstellung erwartet Kunstinteressierte im neuen Kunsthaus an der Mühlenstraße. Nachdem zunächst blankes Entsetzen geherrscht hat, als dem Verein Kunsthaus an der Lohstraße gekündigt wurde, strahlt die Vorsitzende Sabine Brock und jubelt über das neue Domizil. Nicht nur, dass das nunmehr wunderschöne alte Fachwerkhaus sehr viel mehr Platz bietet, nein auch die vielfältigen Möglichkeiten der Nutzung lassen Ausstellungen wie "Revive", erst möglich werden.

 Vorsitzende Sabine Brock freut sich auf die Ausstellung.

Vorsitzende Sabine Brock freut sich auf die Ausstellung.

Foto: DJ

Zwölf Künstler der Kunstakademie Düsseldorf werden ihre Werke in der Mühlenstraße präsentieren und dabei das alte Haus in ihre Arbeiten mit einbeziehen. So werden die Installationen aus Schaumstoff von Victoria Strecker ganz bewusst erst kurz vor Beendigung der Vorbereitungen in den Raum eingepasst. Levani Svanishvili aus Georgien findet in dem alten Haus für seine großformatigen Arbeiten, die er mit Hilfe alter georgischer Freskotechnik entstehen lässt, eine ehrwürdige Umgebung.

Viele der Künstler erleben das neue Kunsthaus als Animation, sie wollen das Atmosphärische des einst so baufälligen Gebäudes in ihren Werken wiederfinden und damit der jungen Kunst besonderen Ausdruck verleihen.

Zauberhaft - besser kann man die Ausstrahlung der Marienfigur als Negativ aus weißem Porzellangips von Johanna Honisch nicht beschreiben, die geborgen in einer kleineren Nische, Mystisches, Religiöses beim Betrachter hervorruft.

Dagegen fällt die Skulptur "Aus guter Stube" von Tobias Nink, einem auseinander genommenen Sideboard der 60er Jahre, das auf ein Viertel reduziert wieder zusammengesetzt und verklebt wurde, eher in die Kategorie des Erklärungsbedürftigen. Aber der junge Künstler vermittelte seine Vorstellung, dass Altes, was nicht mehr gebraucht werde, dennoch erhalten bleiben solle. Wie das historische Kleinod wahrhaft die Wirkung der Kunstwerke aufnimmt, zeigen die Zeichnungen von Marleen Müller. Eine Familie des gehobenen Bürgertums des späten 18. Jahrhunderts fand in diesen Räumen seine Vollendung. Die Vorlage hatte die junge Künstlerin als Bildmontage auf dem PC erarbeitet und dann mit Bleistift so perfekt gezeichnet, dass man zunächst dachte, eine Fotografie vor sich zu haben.

Sabine Brock freut sich sehr auf die Ausstellung, die einen hervorragenden Querschnitt dessen zeigt, was Kunst heute bietet und deshalb zu Recht auf großen Zuspruch wartet.

Ort: Mühlenstr. 27 und 29 Vernissage: 6. 11. um 19 Uhr Finissage 29. 11. 13-17 Uhr Öffnungszeiten: Freitags: 17 - 19 Uhr, Samstags: 11 - 13 Uhr

(eise)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort