Mettmann Jäger warnen: Fütterung macht Wildtiere krank

Mettmann · Wildtiere wie Rehe und Hasen sind in der kalten Jahreszeit nicht auf menschliche Hilfe angewiesen. Selbst bei Schneefall gibt es meistens noch Büsche oder trockene Gräser, die gut für die Tiere zu finden sind. Oftmals werden sie jedoch von gutmeinenden Spaziergängern mit Lebensmittelresten gefüttert. Die Futterspuren, die am häufigsten auf bewaldeten Flächen gefunden werden, sind alte, vertrocknete Brotstücke, aber auch Kuchenreste wurden schon entdeckt - trotz Verbotsschildern immer wieder. Laut Susanne Bossy, Sprecherin der Kreisjägerschaft Düsseldorf und Mettmann, "ist es für viele Bürger naheliegend, diese Reste zu verfüttern, da die Tiere dann bei der Kälte etwas zum Knabbern haben".

Die schlimmen Folgen sind den meisten Menschen anscheinend nicht bewusst. Rehe, die zum Hauptwild in unserer Region gehören, und auch Hirsche sind reine Pflanzenfresser. Falsche Ernährung kann zu Koliken (starken Krampfanfällen) führen und mit dem Tod enden. Der Organismus der Wildtiere stellt sich im Winter um, er schaltet in den Energiesparmodus und benötigt daher nicht viel Nahrung. "Wildtiere brauchen im Winter Ruhe und keine Kuchenreste", sagt Kreisvorsitzender Gerd Spiecker. Deshalb sollten Hundehalter mit ihren Vierbeinern möglichst nicht querfeldein durch die Büsche laufen. Rehe könnten sonst aufgeschreckt werden und verbrauchen dann mehr Energie, als sie durch Nahrung aufgenommen haben.

Auch Allesfresser wie Wildschwein, Fuchs oder Waschbär finden durch eigene Kraft ausreichend Nahrung im Winter. Da aber Gerüche aus Rest- und Biomüll diese Tiere anlocken, sollten die Tonnen unzugänglich und gut verschlossen aufbewahrt werden.

In besonderen Fällen, wie zum Beispiel einem übermäßig starken Schneeaufkommen, kann die Jagdbehörde offiziell eine Notzeit ausrufen. Dann wird das Wild gezielt von Jägern gefüttert.

(fpo)
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