Kreis Mettmann Integrationskonferenz: Thema Islam

Unter dem Titel "Islam, Islamismus und Islamfeindlichkeit" hatte Landrat Thomas Hendele zur 3. Integrationskonferenz im Kreis Mettmann eingeladen.

Die Konferenz, die vom Kreisintegrationszentrum in Kooperation mit der Kreispolizeibehörde organisiert wurde, besuchten rund 100 Vertreter der kreisangehörigen Städte, der Kreispolizeibehörde, der Wohlfahrt und Moscheevereine aus dem Kreis Mettmann. Nach der Begrüßung durch Landrat Hendele erhielten die Teilnehmer in dem Fachvortrag "Radikale Jugendkultur - Zur Attraktivität des Salafismus" von Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani der Fachhochschule Münster Einblick in neue wissenschaftliche Erkenntnisse. "Jugendliche neigen dazu, sich von Vorgängergenerationen abzugrenzen. Dabei können extreme Gegenpositionen zutage kommen. Ein veränderter Lebensstil ist hierfür typisch", so El-Mafaalani. "Wer nicht teilhaben kann oder sich ausgegrenzt fühlt, gibt nicht viel auf, wenn er sich einer radikalen Gruppe anschließt. Im Gegenteil: Aus dem Gefühl der Ohnmacht wird Selbstbestimmtheit und Stärke." In seinem Vortrag "Wie wollen wir leben? - (Digitale) Lebenswelten von (muslimischen) Jugendlichen im Kontext von Islam, Islamfeindlichkeit und Islamismus" machte der Berliner Islamwissenschaftler Dr. Götz Nordbruch deutlich, welche Macht vom Internet hinsichtlich der Entwicklung von Jugendkultur ausgeht und mit welchen pädagogischen Ansätzen und Informationen entgegengewirkt werden kann.

Kreisdirektor Martin M. Richter wies darauf hin, dass die Konferenz als Auftaktveranstaltung zu verstehen sei. In 2016 bietet das Kreisintegrationszentrum in Kooperation mit der Kreispolizeibehörde und der unteren Schulaufsicht verschiedene Angebote für Lehrkräfte, Schulen und gesellschaftliche Akteure rund um das Thema Islam an.

(RP)
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