Mettmann In Mettmann fehlen Ganztagsplätze

Mettmann · Die Stadt hat kein Geld, um Neubauten zu finanzieren. Klassenräume müssen doppelt genutzt werden.

 Erzieherin Steffi de Nardi macht in der Ogata Neanderhöhle Hausaufgaben mit den Kindern. Diese Offene Ganztagsgrundschule ist den vergangenen Jahren kräftig gewachsen.

Erzieherin Steffi de Nardi macht in der Ogata Neanderhöhle Hausaufgaben mit den Kindern. Diese Offene Ganztagsgrundschule ist den vergangenen Jahren kräftig gewachsen.

Foto: Dietrich Janickii

Immer mehr Kinder besuchen die Offenen Ganztagsgrundschulen (Ogata). In Mettmann sind es derzeit fast 75 Prozent der Grundschulkinder, die Nachmittags eine fachliche Betreuung wünschen und erhalten. Die Versorgungsquote liegt in Mettmann bei 70 Prozent. "In fünf Jahren werden wir bei einem Zulauf von 90 Prozent sein", sagt Fachbereichsleiterin Ute Piegeler.

Die Gründe für die vermehrte Nachfrage sind vielschichtig: Immer mehr Eltern sind beide berufstätig, die Zahl der alleinerziehenden Mütter nimmt zu und die Großfamilie existiert kaum noch.

Früher betreuten Oma und Opa das Enkelkind am Nachmittag. Heute wohnen die Großeltern oft in anderen Städten. Die Offenen Ganzgrundschulen stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Sowohl was die räumliche als auch personelle Ausstattung betrifft. "Für Neubauten haben wir kein Geld", sagt Piegeler. "Es müssen Schulräume doppelt genutzt werden, also vormittags Schule, nachmittags Ogata."

In der Ogata an der Gruitener Straße, die vom Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer geleitet wird, sind für Kinder der Grundschule am Neandertal insgesamt 189 Plätze vorhanden. Zur Erinnerung: Die Ogata startete im Schuljahr 2007/2008 mit 80 Plätzen in drei Gruppen. Heute sind es sieben Gruppen. Für das Schuljahr 2016/2017 wurden 33 Schüler neu angemeldet. Dem gegenüber stehen 22 Abmeldungen. Der Bedarf liegt bei 173 Plätzen. Das Anmeldeverfahren ist hier noch nicht abgeschlossen. Offene Ganztagsgrundschule der Grundschule Herrenhauser Straße, Träger ist die Diakonie: Für das Schuljahr 2016/2017 wurden 35 Schüler neu angemeldet. Dem gegenüber stehen 25 Abmeldungen. Der Bedarf liegt bei 143 Plätzen. Die maximale Aufnahmekapazität liegt bei 125 Schülern plus zehn Notplätze. Die Schulleitung hat den Antrag gestellt, zu Beginn des Schuljahres 2016/2017 eine weitere halbe Gruppe "Offener Ganztag" einzurichten, so dass alle Anmeldungen berücksichtigt werden können. Der Antrag wurde im Schulausschuss angenommen. Der Werkraum soll mit in die Nutzung des "Offenen Ganztages" einbezogen werden.

Astrid-Lindgren-Schule: Für das Schuljahr 2016/2017 wurden 49 Schüler neu angemeldet. Dem gegenüber stehen 33 Abmeldungen. Der Bedarf liegt bei 150 Plätzen. Die maximale Aufnahmekapazität der fünfgruppigen Ogata liegt bei 125 Schülern plus 10 Notplätzen. Somit können zum jetzigen Zeitpunkt 15 Schüler nicht aufgenommen werden. Der offene Ganztag für die Katholische Grundschule wurde 2013 in die Räume des ehemaligen Kindergartens St. Lambertus, Düsseldorfer Straße, verlagert. Für das Schuljahr 2016/2017 wurden 17 Schüler neu angemeldet. Dem gegenüber stehen 18 Abmeldungen. Der Bedarf liegt bei 75 Plätzen. Die maximale Aufnahmekapazität der dreigruppigen Ogata liegt bei 75 Schülern plus sechs Notplätzen. Nach dem jetzigen Stand können alle Anmeldungen berücksichtigt werden.

(RP)
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