Erkrath Hallenbad ist Geschichte

Düsseldorf · Neben dem Hochdahler Bürgerhaus erinnert nur noch ein kahler Flecken an die ehemalige Badeanstalt. Was mit dem Grundstück geschieht, ist noch unklar, weil Rücksicht auf die Wohnbebauung Vorrang hat.

Wir schaffen Platz für die Zukunft", mit diesem Slogan macht das Neusser Abbruchunternehmen Prangenberg & Zaum auf seiner Internetseite auf sich aufmerksam. Auch in Erkrath haben die Neusser seit Anfang des Jahres Platz geschaffen. Zwar ist noch offen, wie die Zukunft des ehemaligen Hallenbadgeländes neben dem Bürgerhaus Hochdahl aussieht, aber das alte Gebäude ist bereits weitgehend abgeräumt. Lediglich die Mauern des alten Schwimmbeckens waren zuletzt noch übrig geblieben. Die Grube wird verfüllt und dann muss man sehen, was die Zukunft bringt.

Eigentlich wurde für das alte Hallenbadgelände ja ein neuer Investor gesucht, der auch den Abbruch mit übernehmen sollte. Aber die Ideen, die es für das Grundstück gab, haben sich alle wieder zerschlagen. Mal war von einem Hotel die Rede, ein anderer wollte dort eine Seniorenwohnanlage errichten. Schließlich entschied man sich bei der Stadt, doch nicht länger auf einen Investor zu warten, sondern das marode Gebäude abzutragen. Rund 200 000 Euro seien dafür im Haushalt bereitgestellt worden, erinnert Planungsamtsleiter Alexander Weis. Nun kann in Ruhe überlegt werden, was an Stelle des alten Bades entstehen kann. Immerhin seien gewisse Restriktionen zu beachten, schließlich genießt die vorhandene Wohnbebauung einen gewissen Immissionsschutz, lärmintensive Nutzungen sind damit schon mal ausgeschlossen.

Spartanisch eingerichtet

Im Februar 2006 hatten sich zum letzten Mal Schwimmer im Becken des Bades an der Sedentaler Straße getummelt, kurz danach war das neue Neanderbad eröffnet worden. Für rund zwei Millionen Mark hatte seinerzeit die niederländische Firma Pelikaan das 1976 eröffnete Schul- und Vereinsbad in der Neuen Stadt Hochdahl errichtet. In dem spartanisch ausgestatteten Bad mit dem 25-Meter-Becken haben immerhin zahlreiche Hochdahler Kinder das Schwimmen erlernt. Doch der Zuschussbedarf war zuletzt sehr hoch, und auch für das Bad am Brockerberg wären hohe Renovierungskosten angefallen, so dass schließlich der Beschluss gefasst wurde, die alten Bäder zu schließen, die Grundstücke zu vermarkten und ein neues Bad auf der grünen Wiese zu bauen.

Wiederholt war die Schließung des kleineren der beiden Erkrather Bäder aus Kostengründen zur Disposition gestellt worden (bereits 1981 und Mitte der 1990er Jahre) spontan regte sich breiter Protest in der Bevölkerung. 1995 wurden dann die Vereine für die Betreuung des Bades ins Gespräch gebracht, um so die Betriebskosten zu senken. Schließlich übernahm der TSV Hochdahl ab 1996 die Betriebsführung des Bades an der Sedentaler Straße. Der Sportverein richtete dazu außerdem ein Fitnessstudio innerhalb der Räumlichkeiten ein, das bis zum Bezug des neuen Sporthauses auf der Bürgerhauswiese rege genutzt wurde. Danach stand das Gebäude dann leer.

(RP)
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