Mettmann Gut sichtbar im Straßenverkehr sein

Mettmann · Polizei und Senioren informierten in der Kö-Galerie über die richtige Kleidung auf der Straße. Fußgänger gefährdet.

 Mettmanner ASS mit Polizei informieren über Verkehrssicherheit in der Königshof Galerie in Mettmann (v.r.): Dr. Hildegard Arnold, Marianne Peters, Wolfgang Busch, Polizist Udo Loppnow und Markus Gerster.

Mettmanner ASS mit Polizei informieren über Verkehrssicherheit in der Königshof Galerie in Mettmann (v.r.): Dr. Hildegard Arnold, Marianne Peters, Wolfgang Busch, Polizist Udo Loppnow und Markus Gerster.

Foto: Achim Blazy

Nein, bloß einen Reflektor abgreifen und von dannen ziehen, das ging am Infos-Stand von Polizei und Aktionsbündnisses Seniorensicherheit (ASS) nicht. Bevor die "Sichtbarkeitsmacher" beim Info-Vormittag in der Königshof-Galerie verschenkt wurden, mussten die Interessenten erst einen Blick auf das Informationsmaterial werfen. Was gerne gemacht wurde, wie Hildegard Arnold, Chefin des ASS, bestätigte.

"Über das Thema kann gar nicht oft genug gesprochen werden, um es in den Köpfen zu verankern", sagte Udo Loppnow. Er ist Polizeihauptkommissar und zuständiger Verkehrssicherheitsberater im Kreis Mettmann. "Sichtbarkeit ist Sicherheit. Das gilt für Senioren genauso wie für Schulkinder, für Fußgänger wie Passanten." Man müsse die Leute sensibilisieren, übrigens allen modischen Aspekten zum Trotz. "Denn auch, wenn Sie eine dunkle Winterjacke kaufen, sollte irgendwas dabei sein, was den Menschen dann sichtbar macht", erklärte Marianne Peters. Die 84-Jährige ist seit 2008 ein ASS und unermüdlich in der Aufklärungsarbeit dabei. Ebenso wie Wolfgang Busch, ASS seit 2012, der im Gespräch mit Passant Markus Gerster ganze Arbeit leistete und rundum sein gesammeltes Wissen weitergab.

Ob frühmorgens auf dem Weg zur Schwimmstunde, wie es Bürger Jan Seetaler (67) eine lichtlose Tageszeit erlebt, oder spätabends mit Hunden beim Spaziergang wie es für Dorothee Alberts Alltag ist - grundsätzlich muss der Passant bei schlechten Lichtverhältnissen damit rechnen, von Autofahrern sehr spät oder schlicht gar nicht gesehen werden. Eine entsprechende Grafik belegt: Wer dunkel gekleidet ist, ist erst bei 25 Metern und weniger Distanz sichtbar, zusätzlich an der Bekleidung angebrachte Reflektoren machen schon auf eine Entfernung von 150 Metern sichtbar. Autolenker können entsprechend rechtzeitig Bremsmanöver einleiten; es bleibt ein lebensrettender Sicherheitsabstand. Diese Untersuchung spricht also eine klare Sprache. Ebenso wie die aktuellen Zahlen: Im vergangenen Jahr wurden im Kreis Mettmann sieben Fußgänger tödlich verletzt, NRW-weit kamen im vierten Quartal 2015 53 Fußgänger zu Tode.

"Wie stark unsere Aufklärungsarbeit Früchte trägt, lässt sich nicht in Zahlen fassen", sagt Udo Loppnow. Und ist deshalb unermüdlich in seiner Sensibilisierungsarbeit. "Auffälligkeit kann Leben retten", hieß es immer wieder.

Die von Polizei und ASS empfohlene Checkliste für Flaneure durch die Dunkelheit liest sich wie folgt: Dunkle Bekleidung ist suboptimal, sich hell zu kleiden ist gut. Noch wirksamer sind reflektierende Materialien, wahlweise in Jacke oder Mantel eingearbeitet oder als sogenannte Blinkies appliziert. Trotzdem sollte sich niemand darauf verlassen, von Autofahrern gesehen zu werden - sondern vorsichtig sein und mitdenken. Ampeln, Fußgängerüberwege und Querungshilfen benutzen.

(RP)
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