Mettmann Goethe und Walser als Tischplatte

Mettmann · Die Stadtbücherei bekommt neue Beistelltische aus ausrangierten Büchern.

 Rüdiger Schmidt, Bernhard Dreyer ( Freundeskreis), Imke Ridder ( Bücherei) und Eckhard Wagner testen die neuen Beistelltische.

Rüdiger Schmidt, Bernhard Dreyer ( Freundeskreis), Imke Ridder ( Bücherei) und Eckhard Wagner testen die neuen Beistelltische.

Foto: Achim Blazy

In der Stadtbibliothek Mettmann können ab sofort beim Lesen Kaffeetasse und Handtasche stilsicher abgestellt werden. Denn es gibt neue Tische aus ganz besonderem Material: Alte, ausrangierte Bücher der Bücherei wurden dafür wiederverwertet.

Diese sind nun unter einer Glasplatte säuberlich aneinandergereiht und werden an den Seiten von zwei hellen Holzplatten zusammengehalten. Vier Tische sind es insgesamt, nach Themen sortiert - einer aus Sachbüchern, einer aus Kinderbüchern, einer aus Reiseführern und einer aus Romanen. Gefertigt wurden die kleinen Kunstwerke von Eckhard Wagner und Rüdiger Schmidt von der "Freizeit-Werkstatt Mettmann".

Eine Herausforderung an die Hobby-Schreiner, wie Schmidt erzählt: "Wir mussten erstmal zwei bis drei Monate experimentieren, bevor wir überhaupt herausgefunden haben, wie man Bücher durchbohren kann", erzählt Schmidt. Denn der Bohrstaub setze sich in den Seiten fest, wodurch man die Bücher nicht mehr fest schließen könne. Mehrmals musste die Stadtbücherei daher neue Bücher zur Verfügung stellen.

Zwischen zwei Platten eingespannt, ähnlich wie beim Buchbinden, klappte es schließlich. "Dafür haben wir jetzt auch echte Unikate", sagt Bernhard Dreyer, Vorsitzender des Freundeskreises der Stadtbibliothek.

Der Freundeskreis hatte die Idee, dass man die alten Bücher doch besser verwerten könne, als sie einfach wegzuwerfen. Auch die 140 Euro Materialkosten übernahm der Verein. Die 30 bis 40 Arbeitsstunden pro Tisch der ehrenamtlichen Schreiner: "Unbezahlbar", sagt Dreyer.

Wo die Tische stehen sollen, wird zurzeit noch überlegt. Einer wird wahrscheinlich die Roman-Abteilung zieren. "In die Kinderabteilung wollen wir sie aber lieber nicht stellen", sagt Imke Ridder lachend, Leiterin der Stadtbibliothek, "das ist uns zu riskant!"

(RP)
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