Wülfrath Ganztagsbetreuung — das Fazit

Düsseldorf · Die Wülfrather Gemeinschaftsgrundschulen klagen wenige Jahre nach Einführung des offenen Ganztags über Geldprobleme. Das Ziel von 75 Kindern pro Schule in der Tagesbetreuung erreichte nur die Parkschule.

Wülfrath: Ganztagsbetreuung — das Fazit
Foto: AP, AP

Der offene Ganztagsbereich ist ein wichtiger, kaum mehr wegzudenkender Bestandteil der Wülfrather Gemeinschafts-Grundschulen. In der Parkschule und der GGS Ellenbeek wurde die Ogata (Offene Ganztagsgrundschule) mit dem Schuljahr 2003/2004 ins Leben gerufen, in der Lindenschule ein Jahr später.

225 Plätze stehen an den Schulen insgesamt zur Verfügung. Im Schuljahr 2009/2010 besuchen 187 Kinder in sieben Gruppen den offenen Ganztag — 75 in drei Gruppen in der Parkschule, in jeweils zwei Gruppen 68 in der Lindenschule und 44 in der Ellenbeek.

Kinder mit Lerndefiziten

"Damit konnte das ursprüngliche Ziel von drei Gruppen mit je 25 Kindern an jeder Grundschule nicht erreicht werden", resümierte die Verwaltung im Schulausschuss, wo die Erfahrungsberichte zur Ogata vorgestellt wurden.

"Wir haben zwei Gruppen von Kindern. Die einen, die versorgt werden müssen. Die anderen mit pädagogischem Bedarf, bei denen wir auf Eltern mit Engelszungen einreden müssen", sagte Marlies Leuth, Leiterin der Lindenschule.

Zur zweiten Gruppe zählen Kinder mit Lerndefiziten oder Problemen in schulischer oder sozialer Entwicklung. Ein Großteil der Schüler nimmt denn auch aufgrund des Förderbedarfs und der qualifizierten Hausaufgabenbetreuung am Ogata-Programm teil, heißt es in dem Bericht von Schulleitung und Träger SKFM Mettmann-Wülfrath.

Von 68 betreuten Kindern kommen 27 aus Familien mit Migrationshintergrund. In der Ellenbeek haben 16 von 44 Ogata-Kindern Migrationshintergrund. Integriert sind fünf der GU-Kinder (gemeinsamer Unterricht) mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Schwerpunkt des Konzeptes ist die Förderung und Entwicklung sozialer Kompetenz.

"So können Vormittags- und Nachmittagsbereich ohne größere Bruchstellen miteinander verzahnt werden", resümieren Schulleitung und Förderverein als Träger.

Einen besonderen Schwerpunkt stellt die Hausaufgabenbetreuung dar — mit verstärktem Personal (vier Lehrerinnen mit insgesamt sieben Stunden). Der Bericht der Parkschule — Ogata-Träger ist der Schul-Förderverein— weist von 75 Kindern 13 mit "nicht hauptsächlich deutschsprachigem Umfeld", 12 mit "ausdrücklicher Befürwortung der Betreuung durch die Schule" aus.

Neben Hausaufgabenbetreuung gibt es an allen drei Offenen Ganztagsschulen vielfältige Angebote an Arbeitsgemeinschaften im Bereich Bewegung, musische Erziehung, Kreativität, Sprachförderung, Natur, Entdeckung und Förderung von Begabungen. Außerdem finden Ferien-Programme statt.

Lindenschule und GGS Ellenbeek beklagen den engen Finanzierungsrahmen durch Landeszuschuss und Elternbeiträge. Abzüglich der Personalkosten lasse er nur wenig Handlungsspielraum für personalintensive Angebote oder Angebote qualifizierter Kooperationspartner.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort