Mettmann Für den Sommer gibt es kaum noch Last-Minute-Schnäppchen

Mettmann · Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu. Bisher war das Wetter aber wenig sommerlich, weshalb viele Familien doch noch kurzfristig in den Urlaub fahren wollen, bevor die Schule wieder losgeht. Durch politische Unruhen ist die Wahl der Urlaubsziele derzeit jedoch stark eingeschränkt. Das bestätigen auch die Reisebüros auf Nachrage der Rheinischen Post. Laut Reiseberaterin des TUI-Reise Centers, Marina Ochsenfort, seien beliebte Urlaubsorte wie Spanien oder Griechenland wegen der Türkeikrise bereits ausgebucht oder zu teuer.

Sie empfiehlt, das Geld zur Seite zu legen und den Herbsturlaub schon jetzt zu buchen, bevor die Schnäppchen weg seien. Auch Claudia Scholand von Art Reisen bestätigt, dass insbesondere Mallorca und die Balearen bereits ausgebucht seien und viele Kunden jetzt schon an die Herbstferien im Oktober denken würden. In den Ferien sei es ihrer Meinung nach generell schwierig, noch ein günstiges Last-Minute-Angebot zu finden, daher würden viele Familien derzeit einfach ihre Sommerreise für nächstes Jahr buchen. Die meisten möchten noch spontan in den Süden, meint Scholand. Es gäbe noch Angebote auf den Griechischen Inseln und der Türkei, aber das sei im Moment wegen der politischen Großwetterlage nicht sehr gefragt. Zudem seien individuelle Zusammenstellungen möglich, also Flug und Hotel separat zu buchen. Der Preis für eine Reise variiere je nach Vorstellungen der Kunden und dem Komfortanspruch, sagt Scholand. Weitere beliebte Urlaubsziele seien die Kanaren sowie Deutschland und Österreich. Jana Tomanova, Beraterin im Reisebüro Növermann, meint, dass es schwierig sei, Flüge ab Düsseldorf oder Köln zu finden. Darüber hinaus müsse man sich von den beliebten Flugzeiten verabschieden. Im Vergleich zum letzten Jahr seien die Urlaubspreise durch die Situation in der Türkei generell sehr hoch. Es gebe aber noch Angebote. Die Aussicht auf 30 Grad und Sonne hat ihren Preis: Eine Woche Halbpension für zwei Erwachsene und zwei Kinder auf dem spanischen Festland kostet rund 3000 Euro, auf Kreta 3400 Euro und ein Apartment auf Mallorca etwa 2600 Euro. Eine Woche am Sonnenstrand in Bulgarien mit All Inclusive schlägt mit 2500 Euro zu Buche. Im Vergleich dazu würde eine Woche im Vier-Sterne-Hotel in der Türkei oder Tunesien 1900 bis 2200 Euro (je nach Abflugzeit) kosten. Ein Tipp von Jana Tomanova: Beim Abflughafen flexibel sein, dann hätte man mehr Auswahl. Ein kleiner Hoffnungsschimmer für Leute mit akutem Fernweh.

Wer überlegt, kurzfristig an die deutsche Küste zu fahren, hat Pech: Ost- und Nordsee sind ausgebucht. Laut Tomanova sei es Glückssache, wenn man über etwas stolpert, die Küste sei voll. Im Reisebüro habe man kaum eine Chance, dort etwas zu finden, dafür seien vergleichsweise günstige Angebote in den Bergen verfügbar. Eine Woche im Harz mit Halbpension und eigener Anreise kostet eine vierköpfige Familie 1400 Euro, im Bayrischen Wald 1000 Euro. Allerdings gibt es da eben keine Garantie für Sonne und Wärme.

(RP)
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