Mettmann Flüchtlinge gegen Grippe geimpft

Mettmann · DRK-Kreisverbandsarzt und das Sozialamt gehen mit gutem Beispiel voran.

Flüchtlinge in Turnhallen – so sieht es in der Region aus
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Foto: Dieter Weber

Eine beispielhafte Impfaktion: DRK-Kreisverbandsarzt Dr. Thomas Nasse und sein Team haben gestern - kostenfrei - mehr als 45 Flüchtlinge gegen das Grippevirus geimpft. Das Praxisteam mit Renate Hamacher, Marion Anderbrügge und Nicole Laszuk hatten Spritzen, Desinfektionsmaterial und Impfstoff mitgebracht. Helfer der Feuerwehr hatten eine kleine Impfstation aufgebaut.

Das Sozialamt mit Anja Karp hatte die Impfaktion zusammen mit einem Ehrenamtler des Flüchtlingshelferkreises Mettmann initiiert und organisiert. Den Impfstoff hatte das Sozialamt bezahlt. Die Biber-Apotheke hatte das Serum besorgt. Mohammed Nejim, ein Bewohner des Camps an der Laubacher Straße, hatte für die Impfaktion unter den Flüchtlingen geworben und mit Infomaterial aufgeklärt. Die gesamte Aktion war freiwillig.

"Eine echte Virusgrippe (Influenza) ist keine einfache Erkältungskrankheit, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Vor allem wenn Bewohner von Massenunterkünften infiziert werden, kann es schnell passieren, dass eine Epidemie ausbricht und dann muss das gesamte Camp evakuiert werden", sagte Thomas Nasse. Da die "Grippewelle" in Deutschland meist nach dem Jahreswechsel auftritt und es etwa zehn bis 14 Tage dauert, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist, sind Oktober und November die besten Monate für die Schutzimpfung. Die Flüchtlinge begrüßten die Impfung, einige hatte ihren internationalen Impfausweis dabei und ließen die Impfung eintragen. "Wir hatten alle unsere Freude an der Aktion", sagte Thomas Nasse. Die Flüchtlinge bedankten sich für den kostenfreien Service.

Möglicherweise werden weitere Grippe-Impfungen auf freiwilliger Basis für Bewohner von Massenunterkünften folgen.

(cz)
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