Kreis Mettmann Firmen skeptisch: Kreis-Konjunktur kühlt sich ab

Kreis Mettmann · Wirtschaftsumfrage: IHK spürt bei Unternehmen deutliche Risiken wegen China und Europas Binnenmarkt.

Der Kreis Mettmann schwächelt, denn: Die Konjunktur in den zehn Städten hat seit verganenem Herbst an Fahrt verloren. "Die aktuelle Lage bleibt aber weiter zufriedenstellend", sagte IHK-Volkswirt Gerd Helmut Diestler gestern zur aktuellen IHK-Konjunkturumfrage unter 220 Betrieben des Kreies mit etwa 19.000 Beschäftigten. Die Betriebe schätzten die Lage für 2016 deutlich skeptischer ein. Der Anteil der Unternehmen mit guter Geschäftslage ist um sechs Punkte auf aktuell 36 Prozent zurückgegangen. Zudem berichten mehr Betriebe von einer schlechten Geschäftslage (elf Prozent nach sieben Prozent im Herbst 2015).

Für den weiteren Jahresverlauf sei die Wirtschaft im Kreis weniger optimistisch als zuvor, aber: "Die Konjunktur wird nach wie vor von der Inlandsnachfrage gestützt", sagt Diestler. Die Gründe für die eingetrübten Erwartungen liegen in der wirtschaftlichen Situation in China, den Krisen in Russland und in den öl- und rohstoffexportierenden Ländern sowie die ungelöste Flüchtlingsproblematik in Nahost, Nordafrika und der Türkei inklusive fehlender konsensfähiger Lösungsansätze in der Europäischen Union.

Besonders in der Industrie hat sich das Konjunkturklima merklich abgekühlt. Aktuell erreicht der Klimaindikator nur noch einen Wert von 14,5 Punkten (vor zwölf Monaten noch 18,5 Punkte). Das macht sich im stärker industriell geprägten Kreis Mettmann deutlicher bemerkbar als im Dienstleistungsorientierten Düsseldorf, sagte Diestler.

Auftragseingänge Die Unternehmen berichten von weniger Auftragseingängen. Lag das Saldo im Herbst 2015 noch bei plus zehn Prozent, sank diese nun auf minus zwei Prozent ab.

Investitionen Seit dem vergangene Jahr sind die Investitionspläne annähernd unverändert. In keiner Branche gibt es bisher deutliche Budgetkürzungen zu spüren.

Beschäftigung Die Unternehmen werden bei ihren Personalplanungen deutlich vorsichtiger, auch wenn noch mehr Firmen einstellen als abbauen. Beim Thema Fachkräfte geht der Trend weiter: Die Zahl der suchenden Unternehmen nimmt weiter zu.

(rei)
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