Kreis Mettmann FDP freut sich über ihr gutes Ergebnis

Kreis Mettmann · Für die Kandidatin Martina Reuter war die Wahl "wie Olympia" - Dabeisein ist alles.

 Martina Reuter im Gespräch mit Jörn Leunert von den Grünen im Kreishaus. Beide waren mit dem Abschneiden ihrer Parteien zufrieden.

Martina Reuter im Gespräch mit Jörn Leunert von den Grünen im Kreishaus. Beide waren mit dem Abschneiden ihrer Parteien zufrieden.

Foto: Stephan Köhle

Wie fühlt sich ein Kandidat, der zu Beginn des Wahlkampfs weiß, dass er keine Chance hat? "Für mich war die Wahl ein bisschen wie Olympische Spiele", sagt Martina Reuter auf diese Frage. "Dabeisein ist alles."

Ihr eigenes Wahlergebnis ist 8 bis 9 Prozent respektabel, aber dass sie den Wahlkreis 104 direkt gewinnen könnte, war ausgeschlossen. Ebenso zieht ihr Listenplatz, die Nummer 40, trotz des guten Abschneidens der Liberalen nicht. "Die Hauptsache ist", sagt die Hildenerin, "dass wir wieder im Bundestag sind und dann noch zweistellig!"

Im Wahlkampf, an den Ständen, habe sie eine positive Grundstimmung gegenüber der FDP verspürt. "Wir hatten wirklich sehr viel Zuspruch", erzählt Reuter, und Yannick Hoppe, für die FDP im Hildener Stadtrat, bestätigt diesen Eindruck. Vor vier Jahren seien sie auf der Straße regelrecht beschimpft worden, berichtet Hoppe, der gestern zum Feiern bei der FDP in Düsseldorf war. Das sei diesmal eindeutig anders gewesen: "Viele Leute sagten uns, dass die FDP in den Bundestag gehört."

Das spiegelt sich auch bei den Zweitstimmen für die FDP in Hilden und Haan, wo sie traditionell stark ist. Mit mehr als 15 Prozent in Hilden und 18 Prozent in Haan schnitten die Liberalen hier erneut deutlich stärker ab als insgesamt im Bund. Auch der Wahlkreis 104 sah die FDP deutlich stärker als der Bund insgesamt und auch mehrere Punkte vor der AfD. In der Kreisstadt Mettmann holte die FDP bei den Zweitstimmen 18,4 Prozent, in Erkrath ebenfalls erstaunliche 15,6 Prozent. Auch in Wülfrath kamen die Liberalen auf einen Stimmenanteil von 14,5 Prozent. Dirk Wedel, Kreisvorsitzender der FDP: "Ich freue mich sehr über das Abschneiden. Es ist ein starkes Wahlergebnis und ich danke für das Vertrauen, das uns die Wähler entgegen gebracht haben. Wir werden mit diesem Votum verantwortungsvoll umgehen." Hochzufrieden mit dem Ergebnis war auch Klaus Müller von der Mettmanner FDP. Haan dürfte sich auch in anderer Hinsicht hervortun: Die Wahlbeteiligung in der Gartenstadt lag bei 82 Prozent. Reuter bedankte sich bei den Jungliberalen, denen auch Hoppe angehört, für die Unterstützung und die gute Organisation ihres Wahlkampfs. Für sie gehe es jetzt weiter wie vor der Wahl, sie werde sich weiter im Gesundheitsausschuss des Kreises und bei der Hildener FDP einbringen. Hoppe, der ankündigte, die ganze Nacht feiern zu wollen, sah zwei schlechte Nachrichten. Zum einen sei es bedauerlich, dass seine Partei nicht drittstärkste Kraft geworden war - dieses Ziel habe man eindeutig verpasst. Und dann auch noch zugunsten der AfD. "Das gute Ergebnis für die AfD hat die Freude über unser eigenes gutes Abschneiden schnell getrübt", sagten Reuter und Hoppe unisono.

(RP)
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