Mettmann Familien-Hebammen helfen schnell

Mettmann · Das Angebot der "Frühen Hilfen" hat sich in Mettmann bewährt. Junge Eltern bekommen schnell Unterstützung.

 Cornelia Solenski (v.l.), Koordinatorin für "Frühe Hilfen" bei der Stadt Mettmann, die Familien-Hebammen Claudia Klaes-Bias und Maria Kieninger-Meerkamp, informierten über den Babybesuchsdienst.

Cornelia Solenski (v.l.), Koordinatorin für "Frühe Hilfen" bei der Stadt Mettmann, die Familien-Hebammen Claudia Klaes-Bias und Maria Kieninger-Meerkamp, informierten über den Babybesuchsdienst.

Foto: Dietrich Janicki

Seit 2013 gibt es "Frühe Hilfen" und den "Babybesuchsdienst" in der Kreisstadt. Ein Angebot für Schwangere und junge Mütter, das sich bewährt hat. Was leisten die "Frühen Hilfen"? Cornelia Solenski, Mitarbeiter in der Stadt Mettmann und federführend für die Einrichtung verantwortlich, erklärt: "Wir schreiben alle Eltern von Säuglingen in Mettmann an. Die Zahl hat sich vergrößert. Im vergangenen Jahr waren es rund 300 Babys in Mettmann, vorher 260." Hinzu kommen als Adressaten die "zugezogenen Eltern", die sich allerdings selbst melden müssen.

Cornelia Solenski stellt vier bis sechs Wochen nach der Anmeldung des Babys einen Kontakt zu den Eltern her, schlägt einen Termin für einen Hausbesuch vor. "Bei unserem Besuch bekommen die Eltern das Mettmanner Familienbegleitbuch, Infos rund um die ersten Lebensmonate des Kindes und ein kleines Willkommensgeschenk für das Neugeborene", sagt Solenski. Neben alltagspraktischer Unterstützung wollen "Frühe Hilfen" insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von (werdenden) Müttern und Vätern leisten.

Darüber hinaus wenden sich "Frühe Hilfen" insbesondere an Familien in Problemlagen. Die Mitarbeiter tragen in der Arbeit mit den Familien dazu bei, dass Risiken für das Wohl und die Entwicklung des Kindes frühzeitig wahrgenommen und reduziert werden, sagt Fachbereichsleiterin Ute Piegeler von der Stadt Mettmann. Wenn die Hilfen nicht ausreichen, eine Gefährdung des Kindeswohls abzuwenden, sorgen "Frühe Hilfen" dafür, dass weitere Maßnahmen zum Schutz des Kindes ergriffen werden. "Das bedeutet: "Wir informieren je nach Bedarf auch das Jugendamt", sagt Solenski. Allerdings werde diese Kontrollfunktion nicht in den Vordergrund der Tätigkeit gerückt. Das Angebot "Frühe Hilfen" ist kostenfrei und freiwillig.

Zu dem Angebot der "Frühen Hilfen" gehören auch die Familien-Hebammen. Seit 2013 gibt es sie. Maria Kieninger-Meerkamp und Claudia Klaes-Bias sind neu am Start und teilen sich 20 Wochenstunden. "Wir unterstützen Schwangere oder junge Familien, die durch gesundheitliche, medizinische oder psychosoziale Belastungen eine Begleitung in den Start als Eltern wünschen", sagt Kieninger-Meerkamp. Die Familien-Hebammen besitzen eine Zusatzausbildung im Bereich der psychosozialen Betreuung. "Wir bieten Hilfestellung, sich an das Baby und die neuen Aufgaben zu gewöhnen und unterstützen die Eltern, eine gute Beziehung zum Kind aufzubauen." Sie sind immer dann zur Stelle, wenn Väter oder Mütter das Gefühl haben, "dass ihnen alles über den Kopf wächst".

Die beiden Familien-Hebammen wollen in diesem Jahr den Kontakt zum Evangelischen Krankenhaus ausbauen. "Wir sehen da gute Ansätze für eine enge Zusammenarbeit", sagt Klaus Faulhaber-Birghan, Bereichsleiter der Caritas.

Die "Frühen Hilfen" arbeiten eng mit den Schwangerschaftsberatungen und dem Café Meki zusammen, eine Einrichtung des SKFM. Dort können sich Schwangere und Eltern mit Kindern bis drei Jahre treffen, Erfahrungen austauschen, fragen und Informationen einholen.

SKFM, Caritas und Stadt Mettmann bilden die drei Säulen der "Frühen Hilfen". Finanziert werden die Mitarbeiter vom Bund und von der Stadt (Familien-Hebammen) sowie allein von der Stadt (Cornelia Solenski).

(RP)
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