Kommentar Faktor Eitelkeit nicht unterschätzen

Düsseldorf · Ohne den Faktor Eitelkeit wären die meisten ehrenamtlich geführten Vereine schnell am Ende. Auch wenn die Liebe zur Sache im Vordergrund steht, die Entscheidung, Verantwortung für eine Gemeinschaft zu tragen, braucht zusätzliche Antriebskraft.

Alle Besucher der Jahresversammlung stehen mit dem Herzen zu ihrem Heimatmuseum. Doch die wenigsten fühlen sich in der Lage oder berufen, Führungsarbeit in einem Verein zu übernehmen, der Jahr für Jahr an die 100 000 Euro zusammenbringen muss, um die Kosten des Museums zu tragen. Da reichen die Beiträge der gut 300 Mitglieder und die Veranstaltungseinnahmen nicht aus.

Da müssen auch Spender geworben werden. Es wird nicht leicht werden, geeignete Kandidaten für eine neue Vorstandsmannschaft zu gewinnen. Es wird aber gelingen. Doch auch die neuen Führungskräfte werden das zeitraubende, ehrenamtliche Amt nicht ausschließlich wegen ihres Gemeinsinns übernehmen. Ein Stück Eitelkeit ist immer dabei. Im alten Vorstand war sie am Ende stärker als die Liebe zum Museum.

(RP)
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