Mettmann Experte erklärt die Gefahren des Internets

Mettmann · Die jüngeren Generationen sind entweder damit aufgewachsen oder haben es sich in jungen Jahren wie selbstverständlich angeeignet: Social Media. Den älteren Generationen erschloss sich der Sinn der digitalen Welt oft nicht auf Anhieb. Höchste Zeit, Abhilfe zu schaffen.

Beim Bürgerverein Metzkausen sprach nun Gastreferent Markus Brandl, im Hauptberuf Social Media Manager bei der Bayer AG. Brandl erklärte nicht nur, wie Facebook, Twitter und Co. funktionieren, sondern auch, welche Risiken es gibt, wie Unternehmen sie für sich ausnutzen und wie ein sogenannter "Shitstorm" entsteht.

Verschiedene soziale Netzwerke bedienen unterschiedliche Zielgruppen. Während bei Facebook alle Generationen und Schichten vertreten sind, tummeln sich etwa auf Instagram mehr die jungen, hippen und prominenten. Deshalb hat Markus Brandl unterschiedliche Profilbilder, die auf den ersten Blick wie völlig unterschiedliche Personen aussehen. Bei Facebook meldet man sich mit Klarnamen an und erstellt ein Profil. Meist findet man schnell Bekannte aus dem realen Leben, aus der Schule oder vom Arbeitsplatz, die man als "Freunde" hinzufügt. Alles, was man fortan von sich gibt oder tut, kann von diesen Freunden gesehen werden. Doch nicht alle Freunde sehen alles.

Jede Interaktion wird registriert und mit Punkten "belohnt", so dass fortan nur die Freunde informiert werden, mit denen man den meisten Kontakt hat. Wenn man einen Beitrag "liket", sehen das fünf Prozent der eigenen Freunde, teilt man einen Beitrag, sehen es zehn Prozent. Einen Beitrag, den man selbst verfasst, sehen schon 30 Prozent der Freundesliste. Auf diese Weise entstehen Schneeballeffekte, mit denen sich Meldungen rasend schnell verbreiten. Und die politische Meinungsbildung verändert sich. Aus einem harmlosen Kommentar kann ein ausufernder Streit werden, wenn Andersdenkende sich nicht zurückhalten. Weil man in seiner Freundesliste meist Gleichgesinnte hat, werden die eigenen Meinungen immer mehr verstärkt.

(tpp)
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