Heimat in Mettmann Ein Kenner der Mettmanner Szene

Mettmann · Peter Petkovic plant Veranstaltungen. Jetzt wohnt er in der Oberstadt. Die Festa soll wieder regelmäßig stattfinden.

 Peter Petkovic hat viele Ideen, wie man Mettmann kulturell und gastronomisch besser aufstellen könnte.

Peter Petkovic hat viele Ideen, wie man Mettmann kulturell und gastronomisch besser aufstellen könnte.

Foto: DJ

Viele Jahre war Peter Petkovic in der Mettmanner Gastronomieszene eine feste Größe. Vor zwei Jahren beendete er sein Engagement und verließ am 27.Oktober 2013 das Stadtwaldhaus, da die Stadt Mettmann als Eigentürmer andere Planungen mit der traditionellen Gaststätte hatte.

"An dem Stadtwaldhaus hing nicht nur mein Herz, sondern das der ganzen Familie", bemerkt er rückblickend. "Die Zeit als Pächter dieses idyllisch gelegenen Restaurants mit Außengastronomie werde ich nie vergessen", betont der 63-Jährige. Den Blick hat er nach vorn gerichtet. "Es bringt mir nichts, wenn ich ewig dem Stadtwaldhaus nachtrauere. Ich arbeite jetzt als Event-Manager, eine Aufgabe, die mir große Freude bereitet. Mein Büro der Agentur "Festa Brasileira" habe ich in der Oberstadt, im Haus Mittelstraße 11."

Peter Petkovic kann auf eine lange Karriere als Gastronom zurückblicken. Der gebürtige Mettmanner, der in Gruiten aufgewachsen ist, war bereits während seines Fremdsprachen-Studiums an der Fachhochschule in Köln als Kellner in der damaligen Disco "Diele" in Mettmann an der Düsseldorfer Straße tätig. "Zeitweise habe ich auch in anderen Gaststätten und Hotels gearbeitet. Dies habe ich auch gemacht, als ich für den Düsseldorfer Nobeljuwelier Schmeide in einer ganz anderen Branche tätig war. Daher kenne ich die Gastronomie von der Pike auf."

Am 27. Oktober 1978 eröffnete er in den ehemaligen Räumen der "Diele" die Disco Ipanema. "Es ist schon merkwürdig - das Datum 27. Oktober hat für mich eine prägende Wirkung. An diesem Tag eröffnete ich meine erste Disco in Mettmann und am gleichen Tag, nur viele Jahre später, beendete ich meine Tätigkeit im Stadtwaldhaus", erinnert er sich mit wehmütigem Blick. "Wir hatten damals lange überlegt, wie wir die später weit über Mettmanns Grenzen hinaus bekannt In-Disco nennen sollten", erklärt Petkovic "Nach einem Brainstorming mit meinem damaligen tollen Team legten wir uns auf den Namen Ipanema fest. Ich machte den Vorschlag, weil ich Fan des berühmten Songs "Girl von Ipanema" war." Das Lied erklang später jede Nacht um drei Uhr zum Abschluss des Disco-Abends. Den berühmten Strand kannte er bis dahin noch gar nicht.

Erst später wurde er Fan der brasilianischen Lebensweise und machte oft Urlaub in Brasilien, lernte dort die berühmten Strände von Rio kennen. Heute spricht er neben englisch und französisch fast fließend portugiesisch - die Sprache der Brasilianer. Mit dem "Ipanema" begnügte sich der leidenschaftlich Auto- und Fußball-Fan nicht. An der Ecke Eich-/Lutterbeckerstraße eröffnete er 1981 das Cafe do Brasil "Iguassu". Prägend war dort der in die Dekoration integrierte Wasserfall. Der nicht nur damals vor Ideen sprühende "Hans Dampf in allen Gassen" machte 1986 aus dem Ipanema die Nobel-Dicso "M1", die in der Region einen fast legendären Ruf genoss. "Bei mir gab sich die Prominenz die Klinke in der Hand. Vor allem die Sportgroßen amüsierten sich gern bei mir", verrät Petkovic. Unter anderen seien die Fußball-Nationalspieler Klaus und Thomas Alofs, Gerd Zewe und weitere Fortuna-Größen regelmäßig ins M1 gekommen, auch der ehemalige Zehnkampf-Weltrekordler Jürgen Hingsen und Gewichtheber Olympiasieger Rolf Milser tranken dort gern ein Bierchen, berichtet Petkovic aus dem Nähkörbchen.

Ende der 80iger Jahre übernahm er als Wirt das Stadtwaldhaus. Hier fand dann ab 1991 einmal jährlich die bundesweit bekannte Festa Brasileira statt. "Ich freue mich auf das kommende Jahr. Dann veranstalte ich die Festa zum 25. Mal. Dann aber wieder auf dem historischen Marktplatz. Das war dieses Jahr bei der Premiere ein voller Erfolg." Ob er denn noch einmal n die Gastronomie einsteigen möchte? "Eigentlich habe ich das nicht vor. Aber man sollte bekanntlich ja nie, nie sagen", formuliert es der Filou mit einem vielsagenden Lächeln.

(klm)
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