Mettmann Ein Club mit Familienanschluss

Mettmann · Der TC Metzkausen feierte sein 50. Bestehen mit einem Tag der offenen Tür.

 Dietloff von Arnim, Präsident des Tennisverbands Niederrhein, Gründungsmitglied Ernst-Dietrich Peek und Vorsitzender Jochen Gräf (hinten, v.r.) freuten sich beim 50-jährigen Jubiläum des TC Metzkausen über den Nachwuchs.

Dietloff von Arnim, Präsident des Tennisverbands Niederrhein, Gründungsmitglied Ernst-Dietrich Peek und Vorsitzender Jochen Gräf (hinten, v.r.) freuten sich beim 50-jährigen Jubiläum des TC Metzkausen über den Nachwuchs.

Foto: DJ

Der Verein feierte Geburtstag, die Torte bekam Ernst-Dietrich Peek - natürlich in Schlägerform. Sichtlich gerührt hatte er sich zuvor die goldene Ehrennadel des Tennisverbandes Niederrhein ans Revers heften lassen. Seit der Gründung vor 50 Jahren steht der Mettmanner beim TC Metzkausen am Netz. "Bis heute bin ich ihm treu geblieben." Der damals noch Weiße Sport faszinierte Ernst-Dietrich Peek schon, bevor er bei der Baustellenbesichtigung seines Hauses auf die vielen parkenden Autos aufmerksam wurde. "Das hat mich neugierig gemacht und als ich erfuhr, dass sich dort ein Tennisclub gründet, bin ich spontan beigetreten. Gespielt habe ich bis dahin nur laienhaft, weil es in den meisten Clubs Aufnahmesperren und lange Wartelisten gab", erinnerte er sich. Heute sei das gar nicht mehr vorstellbar.

Die Aufnahmegebühr arbeitete er in 20 Stunden zu jeweils zehn Mark (fünf Euro) ab. "An Platz vier und fünf habe ich die Kantensteine gesetzt." Noch immer kümmert sich Ernst-Dietrich Peek intensiv um die Anlage, verbringt täglich mindestens drei Stunden zwischen Asche und Grün. "Niemand weiß so genau, wo die Leitungen laufen und die Rohre liegen, wie ich. Es ist meine zweite Frau und meine erste ist damit einverstanden." Am Ball geblieben ist er auch. Zweimal in der Woche schlägt er in der Seniorenrunde auf. "Da ärgere ich mich, wenn der Ball ins Aus fliegt, freue mich, wenn er auf der Linie landet und auf das Bierchen danach. Das ist auch wichtig."

Den Schläger nimmt Rebecca Nasse seit einer Knie-Operation nicht mehr in die Hand. Doch der Club ist für sie wie eine zweite Familie. "Bei der Gründung bin ich vor allem meinem Mann und unseren drei Kindern zuliebe eingetreten. Doch hier sind viele Freundschaften entstanden und wir haben sogar gemeinsame Reisen unternommen." Inzwischen genießt sie vor allem den Blick von der Terrasse auf die gepflegte Anlage. "Für mich ist es eine der schönsten in Westdeutschland."

Als eines der neueren Mitglieder weiß Jan Rippen zu schätzen, was die Gründer geschaffen haben. "Mein Sohn und meine Frau spielen auch und jeder Tag hier ist für uns ein kleiner Kurzurlaub. Wir treffen hier viele Freunde. Für Neubürger ist das besonders schön, denn der Sport verbindet." Der Verein habe eine sehr gesunde Struktur, da alle Generationen vertreten seien. "Von unseren 600 Mitgliedern sind 200 Kinder und Jugendlichen", sagte der Vorsitzende Jochen Gräf stolz.

Zu den Ältesten zählt Ursula Papenhoff. Sie ignoriert ihre 90 Jahre, spielt noch zweimal in der Woche und nimmt sogar Trainerstunden. "Meine Freundin sagte neulich, das sei lächerlich, doch mir macht es Spaß. Für die Jüngeren bin ich ein Vorbild, bei den älteren, die selbst nicht mehr so können, kommt auch schon mal Neid auf." Sie hofft, dass sie ihnen noch etwas vorspielen kann. "Denn ich freue mich jeden Tag darauf."

(domi)
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