Mettmann Ehemalige erinnern sich an ihre Schulzeit

Mettmann · Der Abi-Jahrgang der Klasse OI L von 1966 traf sich gestern im Konrad-Heresbach-Gymnasium.

 Ehemalige besichtigen gestern mit der Schulleitung ihr Konrad-Heresbach-Gymnasium.

Ehemalige besichtigen gestern mit der Schulleitung ihr Konrad-Heresbach-Gymnasium.

Foto: Janicki Dietrich

Fast so wie heute: Da wurden im dunklen Anzug und im schwarzen Kleid die Abiturzeugnisse vom allseits geachteten Direx in Empfang genommen. Aber: Große Abibälle und Wasserschlachten mit den Schülern vom HHG gab's damals vor 50 Jahren nicht. Dennoch hatten die Frauen und Männer, die im Jahr 1966 am Konrad-Heresbach-Gymnasium ihre Schulzeit mit dem Abitur beendeten, viel zu erzählen. Und eine spannende Schulzeit war es ohnehin.

Zwei Jahre später war alles anders: Denn dann begann auch am KHG die "unruhige Zeit". Die Jungs ließen sich die Haare lang wachsen, der Parka war das angesagte Kleidungsstück. Schüler rebellierten gegen das Establishment.

Doch 1966 waren die Schüler "relativ" diszipliniert, wie der Ehemalige Joachim Kemmann berichtet. Sicherlich hatten sie Bammel vor der Abiturprüfung, es wurden auch Informationen bei den schriftlichen Arbeiten "ausgetauscht". "Ohne meine stille Post hättest du das Abi nicht geschafft", meinte gestern ein Mitschüler beim Treffen in der neuen KHG-Mensa.

Einträge ins Klassenbuch waren keine Seltenheit, und wer zu lange und hämisch grinste, der musste mit einem Tadel rechnen. Einmal, so erinnert sich Joachim Kemmann, war ein Lehrer offenbar derart überfordert, dass er fast die ganze Klasse eintrug. Als ihn die Schüler am Pult bedrängten, hat er Panik bekommen und rief: "Einen Meter Abstand". Ein Schüler, der ein leidenschaftlicher Jäger war, hatte in seinem Lehrer einen Jagdgenossen gefunden, mit dem man im Unterricht herrlich über die Jagd, aber nicht über die Unterrichtsinhalte reden konnte. Die Ehemaligen erzählten zahlreiche Streiche (Radfahren auf dem Dach, Verstecken eines Lloyds und eines Messerschmidts, beides Kleinwagen) im Flur des alten Gymnasiums.

Übrigens: Die Schüler sollten vor dem Abi ihren späteren Berufswunsch äußern. Hat nicht funktioniert: Aus dem Bauer wurde ein Anwalt und aus dem Pfarrer ein Mediziner. Macht nichts.

(RP)
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