Kreis Mettmann E-Bikes sind bei Dieben sehr beliebt

Kreis Mettmann · Die Schadenssumme bei Fahrrad-Diebstählen ist nach Angaben der Polizei in den vergangenen Jahren um ein Vielfaches gestiegen. Steigende Unfallzahlen dagegen gibt es nicht.

 Marc Michalsky berät Kunden über die Vorteile eines E-Bikes, die auch bei 20- bis 30-Jährigen immer beliebter werden.

Marc Michalsky berät Kunden über die Vorteile eines E-Bikes, die auch bei 20- bis 30-Jährigen immer beliebter werden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Elektrofahrräder werden immer beliebter. Auch jüngere und fittere Menschen greifen inzwischen häufiger zu Drahteseln mit Hilfsmotor. "Etwa seit 2013 interessieren sich auch 20- bis 30-Jährige für E-Bikes", beobachtet Marc Michalsky, Juniorchef von "Radsport Michalsky" in Erkrath-Hochdahl.

Die Hersteller forcieren diesen Trend. Die Elektrofahrräder werden optisch immer sportlicher. "Es gibt Cross-, Trekking- und Mountainbikes mit Motor. Die sehen heute fast wie normale Fahrräder aus", so Michalsky. Die Motivationen, sich für ein Pedelec oder E-Bike zu entscheiden, können sehr verschieden sein. War es früher für viele die einzige Möglichkeit, auch im Alter noch Rad zu fahren, wird das E-Bike heute auch als Lifestyleobjekt gesehen. Jüngere nutzen es als Mittelweg, sportlich aktiv zu bleiben, aber im hügeligen Terrain bequem voranzukommen.

Der ADFC listet auf seiner Website eine ganze Reihe von Pro- und Contra-Argumenten auf. Als Radfahrer könne man mit einem E-Bike Leistungsunterschiede ausgleichen, wenn der Partner deutlich schneller ist. Als Autofahrer würde man die Umwelt pro Kilometer weniger belasten, wenn man auf's Pedelec umsteige. Bei Michalskys machen die E-Bikes heute rund 50 Prozent des Umsatzes aus, bei der Stückzahl liegen sie immerhin bei knapp 40 Prozent.

Gleichzeitig mit dem Boom der E-Fahrräder wurden vielerorts Bedenken laut, dass auch ungeübte Radfahrer nun wieder auf die Straßen gelockt würden. Doch für erhöhte Unfallgefahr sieht die Kreispolizei keine Beweise. Zwar würden E-Bikes nicht gesondert erfasst, doch die Gesamtzahl der Unfälle mit Fahrrad-Beteiligung sei in den letzten Jahren nicht gestiegen, erklärt Pressesprecher Ulrich Löhe. Auffälliger sei ein anderes Phänomen: Die Zahl der Fahrraddiebstähle hat sich erhöht. Weil einerseits die herkömmlichen Fahrräder immer ausgefeilter würden, und andererseits mehr von den sowieso teureren E-Bikes im Umlauf seien, sei die Schadenssumme durch Diebstähle um ein Vielfaches gestiegen. Ob die Versicherung zahlt, hängt von der Art des E-Bikes ab. Bei Rädern, deren Motor auch bei über 25 km/h weiterläuft, gelten rechtliche Vorschriften wie bei Kleinkrafträdern. Das heißt, keine Nutzung reiner Radwege, Helmpflicht und Versicherungsnachweis. Über die Helmplicht wird seit langem gestritten. Für herkömmliche Fahrräder und Pedelecs gilt sie noch nicht. Politiker befürchten, dass eine Helmpflicht Menschen vom Radfahren abhalten könnte, doch inzwischen hat sie die Wirklichkeit überholt. Helme werden von vielen wie selbstverständlich getragen. Zu empfehlen ist dies allemal.

Argumente gegen das E-Bike sollen nicht verschwiegen werden. Anschaffung und Unterhalt sind in vielen Fällen meist deutlich teurer, die Geräte schwerer, und bei längeren Strecken sind sie wahrlich kein guter Ersatz für das Auto. Dennoch: "E-Bikes werden heute als Sportgeräte anerkannt", so Marc Michalsky.

(tpp)
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