Schräger Halt Drei Mützen in Gruiten geben Rätsel auf

Mettmann · Stropmütze" ist der Name einer Haltestelle, die der Niederflurbus O1 anfährt - eine Buslinie, die zwischen Haan und Gruiten verkehrt. Auch der Rastplatz der A 46 in der Nähe ist nach der Haaner Ortslage benannt. Doch in Haan gibt es noch zwei weitere "Mützen" als Ortsbezeichnungen: Die "Klappmütze" und die "Polnische Mütze". Stropmütze war in der frühen Neuzeit Teil der Oberste Honschaft Haan im bergischen Amt Mettmann. Urkundlich tritt die Ortslage mit "Jacob Klophausen ahn der Stropfmutzen" in einer so genannten Huldigungsliste von 1731 erstmals in Erscheinung. Über die Namensherkunft gibt es unterschiedliche Spekulationen. Ein Zusammenhang mit den Ortslagen Polnische Mütze und Klappmütze ist Historikern zufolge naheliegend. So taucht der Begriff "Klapmütze" im Jahr 1715 das erste Mal auf. Doch warum es in Haan gleich drei Mützen gibt, kann sich auch Stadtarchivarin Birgit Markley nicht erklären: "Es gibt bisher keine Klärung der Herkunft dieser Ortsbezeichnung. Alle mutmaßen nur."

Schräger Halt: Drei Mützen in Gruiten geben Rätsel auf
Foto: Köhlen Stephan

Die Polnische Mütze ist wohl die bekannteste Ortslage dieser Art in Haan, weil sie auch eine viel befahrene Kreuzung mit Anbindung zur A 46 bezeichnet. Sie wird zurzeit umgebaut, Staus sind die Folge. Denjenigen, die da im Stau stehen, wird wohl egal sein, dass der Hofname erstmalig 1731 in einer Huldigungsliste mit "Johan Sipenbeck, Polnische Mutz" erwähnt wurde. Über die Jahre hat sich die Bezeichnung eingebürgert. 1830 sind in der Einwohnerliste neun Personen unter dieser Adresse aufgeführt. 1856 taucht "Polnische Mutz" im Postvertrag mit dem Postboten Jakob Litsch dem Älteren auf. In einer Landkarte (Hofacker) findet sich ein Eintrag allerdings erst 1898, während die Klapmütze schon 1715 (Ploenis) und die Stropmütze 1731 eingezeichnet ist. Warum also gleich drei Mützen in Haan? Zur Erklärung bleibt wohl nur eine Äußerung von August Lomberg, der 1928 in seinem Heimatbuch schrieb: Man sehe, "dass den alten Haanern bei der Flurbezeichnung nicht selten auch der Schalk im Nacken saß." arue

RP-Foto: Stephan Köhlen

Jede Stadt in der Region hat Haltestellen, hinter denen eine Geschichte steckt. Ihnen geben wir in der Kolumne Raum.

(RP)
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