Wülfrath Die Schule zieht um

Düsseldorf · In der Grundschule Rohdenhaus packen Lehrerinnen die Koffer. Nächste Woche kommen die Umzugswagen, dann geht’s zur Lindenschule. Was nicht mehr gebraucht wird, soll auf dem Trödelmarkt verkauft werden.

Was muss mit in die Lindenschule? Was kann mit? Wovon muss man sich trennen? In der Grundschule Rohdenhaus, in der Kinder am Mittwoch auf der tränenreichen Abschiedsfeier sangen – „Alte Schule, altes Haus“– laufen seit gestern die Umzugsvorbereitungen auf Hochtouren.

Am ersten Ferientag traf sich das Kolleginnenteam, um die Ärmel hochzukrempeln und mit dem Einräumen zu beginnen. Für 3./4. Juli haben sich die Möbelpacker angesagt. Das Unternehmen geht von 300 Umzugskisten aus.

Herausforderung für die Packer

„Das Allerwichtigste ist, im Chaos den Durchblick zu behalten. Es kann nur besser werden“, redete sich Schulleiterin Marlies Leuth gut zu. Neben der schmerzlichen Trennung von einem Herzstück des Stadtteils Rohdenhaus, ist der Umzug im besonderen Maße eine logistische Herausforderung. „Wenn jemand normalerweise umzieht, wählt er ein leeres und renoviertes Gebäude“, sagte Leuth. In der Lindenschule, wohin die gefüllten Umzugskartons sollen, wird auch gepackt. Da ist nämlich eigentlich alles voll. „An vier Stellen ist da jetzt Großbaustelle.“ Jetzt muss, so Leuth, umgeschoben und logistisch zusammengefügt werden.

Und schön soll es auch werden. Die Möbel aus dem Lehrerzimmer Rohdenhaus kommen beispielsweise in das Lindenschul-Lehrerzimmer. Dessen Mobiliar wandert in den Kopierraum. Der wird fast freigezogen: Ein Teil geht zur Offenen Ganztagsschule, Regale in den Lehrmittelraum. „Leid tut es mir um Mobiliar aus den Klassen in Rohdenhaus. Wir hatten uns so bemüht, nach und nach einheitliche Möbel zu bekommen. Für die Klassen in der Lindenschule reicht es zahlenmäßig nicht aus“, sagte Marlies Leuth. Bei dem Gedanken an einen Archivplatz für die alten Schulakten packt sie Galgenhumor. „In meinem Kopf ist das klar. Ich habe nur den Platz noch nicht.“

Während im Rohdenhauser Schulgebäude gesichtet, sortiert, entsorgt, gepackt wird, denkt Leuth weiter. Da die Schule in den Ferien nicht leergeräumt werden muss, möchte sie später mit den Resten einen Flohmarkt veranstalten. Den Erlös soll der neue Bürgerverein bekommen. Parallel zum Umzugsstress läuft das Alltagsgeschäft für die Leiterin der Grundschulen weiter: Schulbücher bestellen, Klassenbildung, Stundenpläne/ Unterrichtsorganisation, Listen erstellen. Für Schulamt und Busunternehmen sind diese Listen wichtig.

Nach dem Wegfall der Schulbezirke kommen die Kinder zur Lindenschule aus allen Teilen Wülfraths und darüber hinaus. Mit den Eltern der Rohdenhauser Schüler, die aus Flandersbach, Rohdenhaus und der Oberen Flandersbach kamen, führte Marlies Leuth viele Einzelgespräche, welche Schule und welcher Schulweg ab neuem Schuljahr am besten wäre.

(RP)
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