Mettmann Die Awo betreibt die neue Kita

Mettmann · Der Jugendhilfeausschuss gab grünes Licht für das Gelände auf dem Sportplatz Gruitener Straße.

 Der Sportplatz in Mettmann-Süd ist einzige geeignete Grundstück in städtischem Eigentum. Dort ist genug Platz, um das Gebäude bei Bedarf später für eine vierte Gruppe zu erweitern.

Der Sportplatz in Mettmann-Süd ist einzige geeignete Grundstück in städtischem Eigentum. Dort ist genug Platz, um das Gebäude bei Bedarf später für eine vierte Gruppe zu erweitern.

Foto: Dietrich Janicki

Die Awo Kreis Mettmann wird Träger einer neu zu bauenden Kita auf dem Sportplatz an der Gruitener Straße. So hat es der Jugendhilfeausschuss (JHA) nach Anhörung der verbliebenen Bewerber am Donnerstagabend entschieden. Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (EFG) konnte mit ihrem Konzept, in dem sie hauptsächlich den geplanten Anbau an ihr Gemeindezentrum vorstellte, nicht überzeugen.

Die Kindergartenbedarfsplanung hatte ergeben, dass durch Zuzüge von Familien mit Kindern aktuell 142 Plätze für den U3- und Ü3-Bereich fehlen. Fachbereichsleiterin Ute Piegeler sprach von einer "freudigen Nachricht über höhere Kinderzahlen", für die aber nun die Infrastruktur geschaffen werden müsse. In seiner Juli-Sitzung hatte der Jugendhilfeausschuss beschlossen, die Errichtung einer dreigruppigen Kita schnell voranzutreiben. Die Entscheidung über die (Bau-) Trägerschaft und den Standort sollte schon im Oktober im JHA und im Dezember im Rat fallen, damit 2017/18 gebaut werden und der Kita-Betrieb zum Kita-Jahr 2018/19 aufgenommen werden kann.

Es wurden alle 13 potentiellen Träger angeschrieben und nach ihrer Bereitschaft gefragt, die neue Kita zu betreiben. Nachdem die Caritas ihre Bewerbung zurückgezogen hatte, blieben nur die Awo und die EFG übrig. Die Awo überzeugte im Ausschuss mit ihrer langjährigen Erfahrung (sie betreibt bereits 20 Kitas im Kreis Mettmann) und ihrem bewährten, aber immer auf dem neuesten Stand der Forschung stehenden Erziehungskonzept. Danach solle das Kind aus innerlichem Interesse eigene Erfahrungen mit seiner (sozialen) Umwelt sammeln, während es von den Erziehern in seinen Bedürfnissen ernst genommen und in seiner Persönlichkeit respektiert wird. Sprachförderung, Inklusion und Integration sind ebenfalls zentraler Bestandteil der Awo-Philosophie. Die Kitas bieten zehn- bis elfstündige Öffnungszeiten an und schließen auch in der Sommerpause nicht. Damit versteht sich die Awo gleichzeitig als sehr kundenorientiert.

Als Standort stimmte der JHA schließlich dem Sportplatz an der Gruitener Straße zu. Nachdem mehrere Politiker skeptisch waren und nach Alternativen, etwa im Bereich Metzkausen fragten, stellte Ute Piegeler klar, dass der Sportplatz in Mettmann-Süd das einzige geeignete Grundstück in städtischem Eigentum sei. Dort sei genug Platz, um das Gebäude bei Bedarf später für eine vierte Gruppe zu erweitern. Der Sportplatz als solcher sei entbehrlich, da es in Mettmann genug andere Stätten für den Schulsport gebe.

Die Bereitstellung des Haushaltsgelds in Höhe von 2,5 Millionen Euro für den Neubau wurde vom JHA ebenfalls beschlossen. Die CDU-Fraktion sah sich als einzige nicht in der Lage, ein Votum für einen Träger abzugeben. Sie hatte noch internen Beratungsbedarf und wollte die Entscheidung in die nächste Sitzung schieben. Anders als sonst üblich lehnten die übrigen Fraktionen eine Vertagung diesmal aber ab.

Die Zeit dränge und der JHA müsse auf jeden Fall eine eigene Entscheidung vorlegen, bevor das Thema im Stadtrat abgeschlossen wird. Bei Enthaltung der CDU-Fraktion fiel die Entscheidung zugunsten der Awo einstimmig.

(tpp)
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