Postskriptum Die Woche In Der Stadt Das Schweigen der Frauen

Mettmann · Man kann die - seltsam verwandten - Namen der Erkrather Verwaltungsspitze nicht einfach mal flott hintereinander aussprechen, ohne sich dabei die Zunge zu verknoten: Schultz, Schmidt, Schmitz, Schwab-Bachmann. Auch in anderer Hinsicht ist diese Quadriga eine Bemerkung wert: Sie ist klassischerweise männlich, darauf wies die Gleichstellungsbeauftragte Annegret Pollmann zum Weltfrauentag noch einmal hin. Dahinter reihten sich auch noch vier Geschäftsbereichsleiter und 13 Fachbereichsleitungen, darunter fünf Frauen. Im 42 Mitglieder zählenden Stadtrat gibt es immerhin 15 Frauen, doch die meisten von ihnen treten sehr zurückhaltend auf.

Selbst wenn sie sich hier und da einmal zu Wort melden, sind die Männer unterm Strich deutlich präsenter, reden häufiger und vor allem länger (was nicht zwingend auch ein Qualitätsmerkmal ist). Ihre Darlegungen werden dann von Schriftführerinnen notiert. Sind Frauen weniger informiert, meinungsfreudig, streitlustig, rhetorisch durchtrainiert als Männer? Oder finden sie vieles, worüber Männer sich verharken, zu läppisch und sie lassen die Jungs einfach mal toben? Zu gerne wüsste man es. Aber sie schweigen ja mehrheitlich, diese Frauen.

(RP)
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