Mettmann Das rote Sofa vor dem Neanderthal Museum

Mettmann · Fotograf Horst Wackerbarth ist vielen ein Begriff. Wer seinen Namen gerade nicht parat hat, der erinnert sich aber bestimmt an die Fotos mit dem roten Sofa.

 Horst Wackerbarth fotografierte "Mr. 4%" und das Mädchen Kina vor dem Neanderthal Museum.

Horst Wackerbarth fotografierte "Mr. 4%" und das Mädchen Kina vor dem Neanderthal Museum.

Foto: D. Janicki

Die berühmte "Red Couch" ist im Laufe seiner Karriere zu seinem Markenzeichen geworden. Er stellt sie in Eiswüsten, an Strände, auf Berge und noch viele andere außergewöhnliche Orte. Auf ihr Platz nehmen dann meistens Menschen, deren Geschichte der Düsseldorfer Fotograf mit dem Bild erzählen möchte.

Seit Anfang Juli tourt Wackerbarth, mit seinem Team und dem Sofa im Gepäck, ein Jahr lang durch NRW, um für das 70-jährige Bestehen des Landes und das 30-jährige Bestehen der NRW-Stiftung besondere Orte und Menschen für das Porträt "heimat.nrw" in Szene zu setzen.

Einer dieser wichtigen Orte ist eben auch das Neandertal in Mettmann. Und wo lässt sich die Geschichte besser darstellen, als vor dem Neanderthal Museum selbst?

Die Couch steht dafür auseinandergeschraubt auf der Wiese vor dem Museum. Zwischen den Sofastücken stehen und sitzen zwei Neandertaler, die aus dem Museum entliehen sind. Ein erwachsener Mann im Anzug (Mr. 4 Prozent) und ein kleines Mädchen (Kina) im Steinzeitkleid. "Mir würde es besser gefallen, wenn das Kind auch noch moderne Sachen anhätte", erklärt Wackerbarth. "Ich will Urbanität herstellen." Seine Idee ist nämlich, den Neandertaler zeitgenössisch wirken zu lassen, die Kleidung spiele dabei eine große Rolle. Die einzelnen Couchteile sollen als Sperrmüll dienen. Dass sie in so einem schlechten Zustand sind, kommt hier ganz gelegen. Zusätzlich unterstützt eine Kiste Altpapier den gewünschten Effekt. "Ich will nicht die Klischees bedienen und einfach nur den Neandertaler fotografieren, sondern eine neue, moderne Ansicht schaffen", so Wackerbarth.

Um seine Vorstellungen perfekt umzusetzen, kann es schon einmal zwei bis drei Tage dauern. Wie das Bild letztendlich aussieht, ist ab September 2016 im Landtag und im Kunstforum Nordrhein-Westfalen zu sehen. Dort wird es dann zusammen mit circa 100 weiteren NRW-Impressionen zum Jubiläum ausgestellt.

(lusa)
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