Mettmann Biennale-Finale: Feuerwerk in Mettmann

Mettmann · Das kreisweite Theaterfestival Neanderland-Biennale endet am Wochenende - mit Live-Hörspiel und Straßentheater.

Seit Ende Mai belebt das internationale Theaterfestival "Neanderland-Biennale" Bühnen und öffentliche Plätze aller Städte im Kreis Mettmann. Am Wochenende ist Finale - mit zwei Glanzpunkten eines variationsreichen Programms. Am Freitag, 19. Juni, gibt ab 20 Uhr im Hildener QQTec, Forststraße 73, ein Live-Hörspiel nach Eichendorffs "Aus dem Leben eines Taugenichts" - von Andreas Maier und Oleg Zhukov virtuos gemischt mit einer originellen Klangwelt aus Alltagsdingen. Eintritt: 10 Euro im Vorverkauf, 13 an der Abendkasse.

Ein phanatsievoller Schlusspunkt der "Neanderland-Biennale" wird am Samstag, 20. Juni, ab 21 Uhr in Mettmanns Innenstadt (ab Beckershoffstraße) mit "Alice in den Straßen - Ein Wunderland aus Show und Akrobatik" der Gruppe Les Anthropologues gesetzt - Grandioses für Augen und Ohren. In einer faszinierenden Welt, in der auch der verrückte Hutmacher nicht fehlen darf, treffen zeitgenössische Kostüme auf Steampunk, Akrobatik auf Tanz und elektronische Musik auf Pyrotechnik, heißt es in der Ankündigung. Das Publikum wird nicht nur mitfiebern, sondern sich auch mitbewegen. Das Ensemble aus Montreuil nimmt sie mit auf eine unterhaltsame Reise durch die Straßen Mettmanns, die zum Wunderland werden. Am Ende zahlt jeder, was ihm die Reise wert war.

Rückblick Die Veranstaltung in Langenfeld begann mit einem Schreck. Plötzlich fing ein 3,50 Meter hoher Kopf an zu sprechen. Eine Seniorin erzählte, wie sie damals tanzen wollte und singen und schauspielern. Doch es war Krieg, da hatten die Menschen andere Sorgen. Deshalb holte sie das jetzt nach - im Alter, beim Seniorentheater WUP. Elf weitere Lebensgeschichten auf elf weiteren riesigen Ballons füllten den großen Saal der Stadthalle. Der Videokünstler Friedhelm Büchele nannte die Ballons "Luftskulpturen" und sein Projekt "Nachbarschaftsköpfe". Zwischendrin fassten sich die echten Schauspieler des Seniorentheaters an den Händen und tanzten. Dies war eine Premiere - wenig besucht. Die Organisatorin des Theatermarktes im Rahmen der Neanderland Biennale, Meike Utke, fasste es so zusammen: "Unter den Teilnehmern war die Stimmung sehr gut. Leider fehlten uns die Zuschauer."

15 Amateurtheater hatten sich an Ständen und auf sämtlichen Bühnen der Langenfelder Stadthalle eingefunden. Dabei reichte die Spannweite vom Marionettentheater bis zum Musicalworkshop. "Mit diesem Theatermarkt wollten wir eine Brücke schlagen zwischen den professionellen Schauspielern, die wir im Rahmen der Neanderland Biennale präsentieren, und den vielen Amateurtheatern des Kreises", sagte die künstlerische Leiterin der Biennale, Katja Lillih Leinenweber. "Wenn es gelingt, gegenseitige Vorurteile zu überwinden, können sich die Profis mithilfe der Amateurdarsteller neu erden - und umgekehrt können die Laien viel lernen."

(RP)
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