Kreis Mettmann Betrüger fälschen Nummern von Behörden

Kreis Mettmann · "Spoofing" heißt die neue Masche, mit der Kriminelle per Telefon versuchen, an Geld zu kommen. Die Angerufenen sollen größere Summen überweisen.

So schützen Sie sich vor Schock-Anrufen
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Foto: aPR

Betrügereien sind so alt wie die Menschheit selbst. Doch der technische Fortschritt macht immer spitzfindigere Methoden möglich. Das Neueste dieser Phänomene nennt sich "Spoofing", nach dem englischen Verb "to spoof": schwindeln.

Bei dieser Masche ruft ein Betrüger mit einer gefälschten Telefonnummer an, gibt sich meistens als Mitarbeiter einer Behörde oder eines bekannten Unternehmens aus und versucht, den Angerufenen dazu zu bewegen, eine größere Summe Geld zu überweisen, meistens auf ein ausländisches Konto.

Oft wird auch versucht, an vertrauliche Daten wie Kontonummer oder Karten-PIN zu gelangen. Die vorgegaukelten Geschichten sind dabei von unerschöpflicher Kreativität, häufig wird ein Gewinn versprochen.

"Betrugsversuche dieser Art - wie etwa den Enkeltrick - gibt es schon sehr lange", sagt Ulrich Löhe, Sprecher der Kreispolizeibehörde Mettmann. "Nur dass Rufnummern gefälscht werden, ist ein neues Phänomen". Dies geschieht mithilfe einer ausländischen Telefongesellschaft - der Fake-Anruf ist von einem authentischen nicht zu unterscheiden. Aus aktuellem Anlass warnt die Kreispolizeibehörde vor Spoofing: Zwei Senioren, ein 77-Jähriger aus Ratingen und ein 80-Jähriger aus Mettmann, wurden von einem Unbekannten angerufen, der sich als Polizeibeamter ausgab. Er behauptete, die Senioren hätten beim Gewinnspiel eines Verlages ein Auto gewonnen, dass bis jetzt nicht abgeholt worden sei.

Da es in der Türkei stehe, seien nun Standgebühren in Höhe von mehreren tausend Euro angefallen. Daraufhin riet der vermeintliche Polizist den Senioren, sich außergerichtlich mit dem Verlag zu einigen und eine vereinbarte Summe zu zahlen, um die drohende Anzeige zu verhindern. Um den Trick glaubwürdiger erscheinen zu lassen, rief kurz darauf ein angeblicher Mitarbeiter des Verlags bei den Senioren an, um die Zahlungsmodalitäten zu vereinbaren. Erst danach, so behauptete er, könne das Auto im Wert von 38.000 Euro an die Gewinner übermittelt werden. Glücklicherweise reagierten die beiden Senioren klug: sie legten auf, ohne zu überweisen und erstatteten sofort Anzeige.

Um sich zu schützen, rät die Polizei nun zu folgenden Verhaltensregeln: Die Polizei ruft nie unter der 110 an. Wenn diese Nummer also auf dem Display auftaucht: Nicht rangehen! Persönliche Daten wie Banknummern oder Kennwörter sollten niemals am Telefon herausgegeben werden. Wenn Misstrauen aufkommt, ist es am besten, das Gespräch sofort und konsequent zu beenden. Auch bei unbekannten Nummern mit Gewinnversprechen auf dem Anrufbeantworter oder in der Anrufliste ist Vorsicht geboten: Oft sind dies teure Nummern, die einem bei Rückruf schnell ein kleines Vermögen kosten.

(RP)
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