Mettmann Betreuung funktioniert nur mit Tagesmüttern

Mettmann · Zurzeit arbeiten 30 Frauen in der Kreisstadt als Tagespflegpersonen. Stützpunkt im Jugendhaus hat sich bewährt.

Derzeit werden in Mettmann 125 Kinder in der Kindertagespflege betreut. Das geht aus dem Sachstandsbericht hervor, den die Fachberatung Kindertagespflege dem Jugendhilfeausschuss vorlegte. Die Nachfrage ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen, so dass nur noch drei freie Plätze vorhanden sind. Einige Eltern weichen bereits auf Tagespflegepersonen in anderen Städten aus. Kindertagespflege findet in den Privatwohnungen der Pflegepersonen oder in angemieteten Räumlichkeiten statt und ergänzt das Angebot der Kindergärten und Kindertageseinrichtungen. Nach Aussage der Fachberatung ist so der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung in Mettmann erfüllt.

Zurzeit arbeiten 30 Frauen als Tagespflegepersonen, dazu kommen drei Vertretungen und vier in Qualifikation befindliche Pflegepersonen. Drei der Tagespflegepersonen haben einen Migrationshintergrund (Polen, Bosnien, Peru). Das ist von Bedeutung, weil die alltagsintegrierte Sprachförderung Teil der Anforderungen in der Kindertagespflege geworden ist. Regelmäßig finden Fortbildungen für die Erzieher statt, um die Qualität der Betreuung und Bildung der Kinder zu gewährleisten. Bund und Land fördern die Schaffung von 27 Tagespflegeplätzen für Unter-Dreijährige in Mettmann mit 40.000 Euro in 2016. Im nächsten Jahr findet eine Fortbildung zum Thema "Inklusion" statt, an der schon mehrere Tagespflegepersonen Interesse bekundet haben. Derzeit haben nur drei von 125 Kindern in der Tagespflege eine Behinderung.

Um die Betreuung auch während krankheits- oder urlaubsbedingter Ausfallzeiten der Pflegepersonen sicherzustellen, wurde Anfang 2016 im Mehrgenerationenhaus ein "Stützpunkt" eingerichtet, an dem eine erfahrene Erzieherin montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr im Einsatz ist. Statistisch findet eine Vertretung an acht Tagen pro Monat statt. Das Stützpunktmodell werde gut angenommen, heißt es in dem Bericht. Die Ausstattung und vor allem die Kontinuität mit einer festen Bezugsperson würden positiv gesehen. Findet keine Vertretung statt, besucht die Erzieherin die Pflegepersonen zuhause oder bietet viermal im Monat Spielgruppen an. Allgemein sei es ein Trend, dass sich Pflegpersonen zusammenschließen um die Kinder in angemieteten, externen Räumen zu betreuen. Es sei dem Engagement und dem Mut der Tagespflegepersonen zu verdanken, dass in Mettmann eine gute und flächendeckende Kinderbetreuung sichergestellt sei, lobt das Jugendamt.

(tpp)
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