Mettmann Beigeordnete tritt schweres Amt an

Mettmann · Veronika Traumann muss als Kämmerin die Finanzen der Stadt Mettmann in Ordnung bringen.

 Bürgermeister Thomas Dinkelmann freut sich über die neue Kollegin Veronika Traumann und überreichte ihr einen Blumenstrauß.

Bürgermeister Thomas Dinkelmann freut sich über die neue Kollegin Veronika Traumann und überreichte ihr einen Blumenstrauß.

Foto: Achim Blazy

Veronika Traumann saß vor ihrer Wahl zur Beigeordneten bei einem Glas Wasser im Halbdunkel der Kantine, die sich neben dem Ratssaal befindet. Sie wirkte relativ entspannt, wusste sie doch, dass sie bei ihren diversen Vorstellungsrunden im Rat und in den Fraktionen eine gute Figur abgegeben hatte.

Im Ratssaal wurden währenddessen letzte Abstimmungsgespräche zwischen den Fraktionen geführt. Klar war - bereits vor der geheimen Wahl - dass CDU, die FDP, die Grünen und die UBWG für Traumann votieren würden. "Sie hat uns in der Fraktion überzeugt", sagte Christoph Hütten, Ratsmitglied der Grünen. Ähnlich äußerten sich auch Ute Stöcker (Fraktionschefin der CDU) und Klaus Müller, Fraktionsvorsitzender der FDP. "An ihrer beruflichen Qualifikation besteht kein Zweifel", sagte Stöcker.

Sichtlich überrascht reagierten Zuschauer und Ratsmitglieder, als die SPD zu Beginn der Sitzung die Absetzung des Tagesordnungspunktes "Wahl einer Beigeordneten sowie deren Bestellung zur Kämmerin" forderte. Andrea Rottmann, Fraktionsvorsitzende der SPD, erklärte die Hintergründe des Antrages: "Die Kompetenz im Finanz- und Haushaltswesen von Frau Traumann ist unbestritten. Ob sie auch eine gute Managerin ist, können wir nicht beurteilen." Es habe letztlich nur drei Kandidaten gegeben, von den sich zwei als ungeeignet erwiesen hätten. Traumann sei als Einzige übrig geblieben. Kritik wurde von der SPD am Beratungsunternehmen geübt. "Ist das Unternehmen überhaupt seinen Verpflichtungen nachgekommen?", fragte Rottmann. Angesichts der Besonderheit und der Wichtigkeit der Position sei für die SPD das Auswahlverfahren noch nicht abgeschlossen, so Rottmann. Sollte der SPD-Antrag, diesen Tagungsordnungspunkt abzusetzen, keine Mehrheit finden, werde sich die SPD bei der Wahl der Stimme enthalten. Der Antrag, den Punkt zu verschieben, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Damit war klar, dass Traumann gewählt würde.

Nach der Wahl war das Ergebnis eindeutig: 27 Ratsmitglieder stimmen mit Ja, vier mit Nein und 13 Ratsmitglieder enthielten sich der Stimme. Unter großem Beifall wurde Veronika Traumann in den Ratssaal geführt. Es gab Blumen vom Bürgermeister, von den Grünen und der FDP. Ute Stöcker schenkte ihr ein kleines Mammut aus dem Neandertal und einen Faustkeil aus Schokolade. "Den werden Sie bei Ihrer Arbeit bestimmt gebrauchen können", sagte Stöcker. "Vermutlich wird der nicht lange halten, weil ich gerne Schokolade esse", sagte Traumann. Sie bedankte sich nach der Wahl für das Vertrauen. Sie habe großen Spaß an ihrer neuen Aufgabe in Mettmann und hoffe, die Stadt weiter positiv gestalten zu können. Sie wisse um die Herausforderung, die Finanzen der Stadt neu zu ordnen. Veronika Traumann (55, parteilos) wurde in Bad Salzuflen geboren. Sie hat in Osnabrück Wirtschaftswissenschaften studiert, ist Diplom-Kauffrau und hatte eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten absolviert. Sie ist seit 2001 im öffentlichen Dienst beschäftigt, zunächst in der Kreisverwaltung in Gütersloh, jetzt als Abteilungsleiterin beim Kreis Herford. Mettmann kennt sie bereits durch ihre diversen Vorstellungsgespräche. In ihrer Freizeit läuft sie gerne Ski ("ich kann das ganz gut"), betreibt Fitness und liest gerne.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort