Mettmann Bei GF geht's wieder aufwärts

Düsseldorf · Die schwache Nachfrage bei Personen- und Lastwagen zu Beginn von 2009 hatte Auswirkungen auf die Produktion. In der zweiten Jahreshälfte gab es eine leichte Erholung. In den letzten drei Monaten hat sich die Auslastung des Werkes in Mettmann deutlich erhöht.

Die weltweite Wirtschaftskrise hatte 2009 tiefgreifende Auswirkungen auf Georg Fischer. Dies geht aus dem Geschäftsbericht vor, den gestern Martin Huber, Präsident des Verwaltungsrates, und Yves Serra, Präsident der Konzernleitung von GF, vorstellten. Der Gesamtumsatz ging um 35 Prozent auf 2906 Millionen Schweizer Franken (CHF, 1 CHF= 70 Cent) zurück (Vorjahr: CHF 4465 Mio.). Insgesamt betrug der Umsatzrückgang 33 Prozent.

Autohersteller bauen Lager ab

Die Unternehmensgruppe GF Automotive, zu der auch das Mettmanner Werk gehört, musste insbesondere im ersten Halbjahr 2009 deutliche Einbußen hinnehmen. Die schwache Nachfrage nach Pkw und Nutzfahrzeugen in Europa und Nordamerika wurde durch den Lagerabbau bei den Automobilherstellern zusätzlich verstärkt. Der Umsatz bei GF Automotive in 2009 ging im Vergleich zum Vorjahr um 42 Prozent auf 1261 Millionen Franken zurück. Aufgrund der angespannten Lage an den Finanzmärkten in der ersten Jahreshälfte konzentrierten sich die Kunden vor allem auf die Sicherung der Liquidität. Gleichzeitig bauten sie ihre Lager ab und kürzten massiv Investitionen. Dies führte bei GF Automotive zu einer signifikanten Unterauslastung. In der zweiten Jahreshälfte, nach Abschluss des Abbaus, erholte sich die Produktion für den Automobilmarkt wieder leicht. Im Lkw-Segment blieb die Nachfrage sehr verhalten, was sich negativ auf die Auslastung der Eisengiessereien auswirkte. Die rückläufigen Metallpreise und die vertraglich an die Preisentwicklung gekoppelten Verkaufspreise reduzierten den Umsatz um sechs Prozent. Dank der Kostensenkung verlief die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte deutlich positiver. Die aktuelle Krise hat den Trend zu sparsameren und leichteren Fahrzeugen zusätzlich beschleunigt. GF Automotive entwickelt derzeit mit mehreren Kunden Leichtbau-Lösungen für zukünftige Bauteile und neue Modelle. GF Automotive werde von günstigen Entwicklungen am Verbrauchermarkt profitieren, so die Geschäftsführung. In Europa zeichne sich in den letzten Monaten ein positiver Trend ab, wenn auch auf tiefem Niveau. Dies gelte auch für die Segmente Premium-Fahrzeuge und Lkw, die 2009 kaum von den staatlichen Abwrackprämien profitierten, jedoch erheblich zum Umsatz von GF Automotive beitragen. Unsicherheiten bezüglich der Wechselkurs- und Rohmaterialpreisentwicklung bleiben. Erst im Verlauf des Jahres werde sich zeigen, ob die aktuelle Belebung der Nachfrage von Dauer ist. Sollte dies der Fall sein, sei sogar ein ausgeglichenes Konzernergebnis in 2010 möglich.

(RP)
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