Mettmann Angst vor Rocker-Treff ist unbegründet

Mettmann · Die Befürchtungen der Anwohner, die neue Event-Gastronomie "Road Stop" am Südring könnte stören, haben sich allesamt als falsch erwiesen. Der Anfangshype ist gewichen, jetzt kehrt der Alltag ein. Das Motel ist eröffnet.

 Bei der Eröffnung im August vergangenen Jahres herrschte großer Andrang. Anwohner hatten von Anfang an Bedenken gegen den Bau in der Nähe zum Wohngebiet.

Bei der Eröffnung im August vergangenen Jahres herrschte großer Andrang. Anwohner hatten von Anfang an Bedenken gegen den Bau in der Nähe zum Wohngebiet.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Allzu oft sieht man jene Redensart bestätigt, die vor allem eines deutlich werden lässt: Mit etwas Abstand lässt sich vieles mit anderen Augen sehen. Dazu gehört nun offenbar auch das Thema "Road Stop", nachdem die Event-Gastronomie am Südring im vergangenen Herbst ihre Türen geöffnet hat.

Die Feldhamster-Episode als mögliches Bauhindernis war da schon ausgestanden, die Rocker-Panik und Befürchtungen, es könne alles zu laut werden, stand noch im Raum.

Nach mittlerweile drei Monaten lässt sich nun sagen: Geht es so weiter wie bislang, wird das von Anwohnern befürchtete Chaos wohl ausbleiben. Stattdessen wurde mittlerweile auch das Motel mit 54 Betten eröffnet. Die 27 Zimmer des typisch amerikanischen Baus in U-Form sind über eine umlaufende Veranda zu erreichen. Den Restaurant- und Hotelgästen stehen 111 Parkplätze zur Verfügung. Auch die bislang in Essen ansässige Verwaltung ist mit zwölf Mitarbeitern in die erste Etage des Hauptgebäudes an der Marie-Curie-Straße eingezogen. Hinzu kommen beim Personal noch 25 festangestellte Servicekräfte und etwa 40 Aushilfen, die allesamt reichlich zu tun haben.

"Am Anfang haben wir mit allen Armen gerudert. So hatten wir uns das nicht vorgestellt", schaut Geschäftsführer Carsten im Brahm auf den Andrang im Restaurant in den ersten Tagen und Wochen zurück. An den Wochenenden ging oft nichts mehr, am Eingang musste man sich in der Hoffnung auf einen freien Platz in lange Schlangen einreihen.

Die urige Atmosphäre mit viel Holz über zwei Ebenen scheint gut anzukommen. Auch das Weihnachtsgeschäft sei überdurchschnittlich gut gelaufen, zieht Carsten im Brahm eine durchweg positive Bilanz. So manch eine Gesellschaft nutzte offenbar die Gelegenheit für eine ausgelassene Weihnachtsfeier mit anschließender Übernachtung in amerikanischem Ambiente. "Mittlerweile steht das Motel auch in den Booking-Portalen und die Nachfrage steigt", so im Brahm.

Derweil hat sich der Andrang im Restaurant entspannt, die Neugierde der Anfangszeit ist einem gut ausgelasteten Haus gewichen. "Wir setzen unser Konzept konsequent um und sind dabei auf einem guten Weg", blickt der Geschäftsführer optimistisch in die Zukunft. Auf den Bau und der Eröffnung vorausgegangenen Ärger mit den Anwohnern angesprochen, räumt er ein, dass es in den ersten Wochen noch einige Klagen gegeben habe. Mittlerweile habe sich die Lage allerdings beruhigt. Im Vorfeld des Neubaus hatten sich Bürger mit Einwänden und Vorschlägen in Sachen Lärmschutz an die Stadt gewandt.

"Es ist einiges dabei, was sich baurechtlich nicht umsetzen lässt", weiß im Brahm So sollten beispielsweise Türen und Fenster entlang eines Flüchtweges aus Lärmschutzgründen verschlossen werden. "Das geht natürlich nicht", so der Road Stop-Geschäftsführer. Grundsätzlich sei die rechtliche Auseinandersetzung jedoch Angelegenheit der Stadt.

(magu)
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