Mettmann Altpapier-Container laufen über

Mettmann · Die Situation der Depotcontainerstandorte für Altglas und Altpapier ist in vielen Städten, auch in Mettmann, nahezu untragbar. Täglich werden große Kartonagen - oft auch noch mit Styropor und Plastikverpackungen - neben statt in den Containern abgeladen.

 Was nicht mehr passt, wird - wie hier am Düsselring - einfach neben die Container gestellt.

Was nicht mehr passt, wird - wie hier am Düsselring - einfach neben die Container gestellt.

Foto: Dietrich Janicki

Anwohner beschweren sich schon seit Monaten: Vor allem an sechs Problemstandorten in Mettmann kommt die Stadt mit der Reinigung kaum hinterher. Das Problem: Große Kartons verstopfen die Öffnungen der Papiercontainer, so dass diese oft nur halbvoll geleert werden und der Stadt Einnahmen aus der Materialverwertung fehlen. Dazu kommt: Die Container werden oft beschädigt.

Der Bauausschuss wollte eigentlich beschließen, wie man der Situation nun endlich Herr werden wolle. Doch eine Lösung kam nicht zustande. Die Verwaltung hatte sieben Alternativen vorgelegt. Die Vorschläge reichten von Personalaufstockung für Reinigungstrupps über die Anschaffung eines Hakenliftfahrzeugs, um die Container täglich in Eigenleistung zu leeren. Im Gespräch war sogar die Abschaffung der Papiercontainer.

Die Verwaltung - das wurde aus der Vorlage klar - bevorzugt die Eigenleistung, doch die Politik war sich darüber ganz und gar nicht einig. Richard Bley (CDU), seit kurzem neuer Fraktionschef, sprach sich für eine Neuausschreibung der Leerungen mit erhöhten Frequenzen aus. Die Containerstandorte sollen also öfter geleert werden. Der Verwaltung ist das allerdings zu teuer. Im Kreis Mettmann gebe es nur einen Anbieter, der weite Strecken anreisen müsste. "Dafür sind wir zu klein", sagte Andreas Unterweg vom städtischen Bauhof.

In Mettmann gibt es 23 Standorte von Altglas- und Papiercontainern. Die insgesamt 45 Papiercontainer fassen ein Gesamtvolumen von 135 Kubikmetern, das entspricht einem Altpapier-Ertrag von 21,6 Tonnen pro Woche oder 1.123,2 Tonnen pro Jahr - zumindest theoretisch. Interessant: 85 Prozent aller Grundstücke haben eine eigene blaue Tonne, können also Papier auch selbst entsorgen. Etwa 1.300 Haushalte haben keine eigenen Blauen Tonnen und sind auf die öffentlichen Container angewiesen.

Weil die Container aufgrund der Verstopfungen oft nur halbvoll werden, erlöst die Stadt statt 140.000 Euro nur rund 70.000 Euro im Jahr. Demgegenüber stehen Kosten von rund 62.000 Euro. Die Blauen Tonnen werden alle vier Wochen geleert, die Container zweimal wöchentlich. Als Problemstandorte gelten Berliner Straße, Düsselring (Brücke), Flurstraße, Hammerstraße gegenüber Recyclinghof, Peckhauser Straße an der Bushaltestelle Astrid-Lindgren-Schule und Weimarer Straße.

Die Problemstandorte müssten täglich gereinigt werden, alle übrigen mindestens zweimal pro Woche. Die Verwaltung rechnet vor, welche Varianten welche Zusatzkosten verursachen würden. Demnach sei die intensivierte tägliche Reinigung mit rund 137.000 Euro/Jahr am Teuersten, die Leerung in Eigenleistung mit Containerfahrzeug am günstigsten (rund 47.000 Euro). Die tägliche Reinigung durch einen Fremdanbieter sei "kaum zu beziffern". Da sich die Ausschussmitglieder nicht einigen konnten, wurde der Beschluss in die nächste Sitzung vertagt.

(tpp)
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