Freigabe von Autobahn-Teilstück A44: Lückenschluss erfreut die Region

Mettmann · Das Autobahn-Teilstück zwischen Heiligenhaus und Velbert ist seit gestern offiziell freigegeben.

 Riesiger Andrang: Gestern ist das erste Autobahn-Teilstück der A 44 zwischen Velbert und Heiligenhaus eröffnet worden.

Riesiger Andrang: Gestern ist das erste Autobahn-Teilstück der A 44 zwischen Velbert und Heiligenhaus eröffnet worden.

Foto: Blazy

In so manchen Navigationsgeräten wurde die Strecke schon seit einer Weile angezeigt, jetzt darf sie endlich auch befahren werden: Gestern ist offiziell das erste Autobahn-Teilstück der A44 zwischen Velbert und Heiligenhaus eröffnet worden - ab heute, etwa gegen 10 Uhr, kann der Verkehr nach vielen Jahrzehnten Planung und Bautätigkeit nun rollen. Damit wird eine der größten Lücken im nordrhein-westfälischen Autobahnnetz 4,6 Kilometer kleiner.

"Der Neubau der A44 hat überregionale Bedeutung", erklärte NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst. Er gab gestern feierlich die Strecke frei, gemeinsam mit Ministerialdirigent Gerhard Rühmkorf aus dem Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur, Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin des Landesbetriebes Straßen.NRW, sowie zahlreichen Köpfen, die den Bau begleitet haben.

Zu ihnen gehörte auch Heinz Schemken, der sich zu seinen Amtszeiten als Velberter Bürgermeister und CDU-Bundestagsabgeordneter stark für den Bau eingesetzt und Diskussionen ausgehalten hat. "Schemken hat sich über die Parteigrenzen hinweg für die Autobahn hier eingesetzt", würdigte Wüst und bescherte Schemken dabei einen besonders großen Applaus. "Der Lückenschluss stärkt nicht nur den Wirtschaftsraum vor Ort, sondern dient auch der Strukturverbesserung des mittleren Ruhrgebiets. Und die Autobahn wird, wenn der Lückenschluss geschafft ist, die Anwohner der umliegenden Städte deutlich entlasten." Weniger Verkehr auf den Stadt- und Gemeindestraßen bedeute ein lebenswerteres Umfeld für die Bürger. Deswegen kommt es jetzt darauf an, die noch fehlende Reststrecke schnellstmöglich fertig zu stellen, betont Wüst, man wolle "Druck machen". Gerhard Rühmkorf ergänzte das mit dem Hinweis, dass mit der Autobahn auch eine Ortsumgehung geschaffen werde, wenngleich acht Jahre Bauzeit für so eine Baustelle eine relativ lange Zeit seien.

110 Millionen Euro wurden in den Lückenschluss investiert, insgesamt sollen 222 Millionen in die knapp zehn Kilometer lange Strecke fließen. Die Verkehrsfreigabe für das westliche Teilstück, die Anbindung an das Autobahnkreuz Ratingen-Ost, verantwortet von der Deges, wird nach bisherigen Planungen für 2022 erwartet.

Dann soll die knapp zehn Kilometerlange Autobahn täglich 36.000 Fahrzeuge aufnehmen, mit einem Schwerverkehrsanteil von rund elf Prozent. Mit Blick auf diese Prognose sei der gestrige Tag für Landrat Thomas Hendele "ein großartiger Tag, aber kein perfekter Tag".

Wie auch für Bürgermeister Michael Beck: "Für die Innenstadt bedeutet die Autobahn eine enorme Entlastung, vor allem mit Blick auf den Schwerlastverkehr." Klagen, Proteste und Hindernisse begleiten den Bau sei Anbeginn.

"Ich bin sicher, dass die vorgetragenen Bedenken auch dazu geführt haben, dass die Planungen verbessert wurden", so der Bürgermeister. Auf die Verkehrssituation in der Hofermühle schaue er aber mit einem "weinenden Auge".

(RP)
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